Straucheln erneuerbare Energien in NRW? Windkraft-Ausbau schleppender als gedacht

Düsseldorf - Stockt die Entwicklung erneuerbarer Energien schon vor der eigenen Haustür? In Nordrhein-Westfalen geht der Ausbau der Windkraft scheinbar nur langsam voran.

Alleine zwischen Januar und März 2023 wurden in NRW 82 Genehmigungen für neue Windkraftwerke erteilt - wendet sich das Blatt?
Alleine zwischen Januar und März 2023 wurden in NRW 82 Genehmigungen für neue Windkraftwerke erteilt - wendet sich das Blatt?  © Moritz Frankenberg/dpa

In den ersten drei Monaten seien landesweit lediglich 14 neue Windenergieanlagen mit zusammen 71 Megawatt (MW) Leistung neu in Betrieb gegangen, berichtete am Donnerstag der Landesverband Erneuerbare Energien NRW. Damit liege der Neubau deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.

Für das erste Quartal 2022 hatte die Bundesnetzagentur noch 26 Neuanlagen mit 100 MW Leistung registriert. Noch ungünstiger falle der Quartalsvergleich beim Netto-Zubau aus, berichtete der Verband. Da bis Ende März dieses Jahres mehr als ein Dutzend älterer und kleiner Anlagen abgebaut worden seien, verbleibe bei der zusätzlichen Windkraftleistung lediglich ein Plus von 44 MW - im ersten Quartal 2022 waren es mit 92 MW mehr als doppelt soviel gewesen.

Als ermutigendes Zeichen wertete der Branchenverband allerdings, dass zwischen Januar und März in NRW 82 Genehmigungen für neue Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von rund 430 MW erteilt worden seien. Zusammen mit den in zurückliegenden Jahren erteilten Anlagenzulassungen lägen im bevölkerungsreichsten Bundesland damit derzeit 485 Genehmigungen für Windturbinen mit zusammen 2250 MW Leistung vor.

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"Diese Zahlen zeigen, dass es in Nordrhein-Westfalen mit dem Windkraftausbau aufwärtsgehen kann", sagte der Vorsitzende des Branchenverbandes, Reiner Priggen. "Zumindest die Entwicklung der letzten Wochen stimmt hoffnungsvoll."

Jedoch seien weitere Anstrengungen notwendig. "Ohne noch mehr Tempo bei den Genehmigungen ist das Ziel der Landesregierung, in dieser Legislaturperiode zusätzlich mindestens 1000 neue Windenergieanlagen an Netz zu bringen, nicht zu schaffen", sagte Priggen.

Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa

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