Leipziger Kardiologe: So verringert Ihr das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen

Leipzig - Wenn Blutdruck- und Cholesterin-Werte lebenslang moderat gehalten werden, senkt sich das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen dramatisch. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, an der auch der Leipziger Kardiologe Prof. Dr. Ulrich Laufs beteiligt war.

Wird der Cholesterinspiegel und der systolische Blutdruck lebenslang gesenkt, sinkt gleichzeitig auch das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Wird der Cholesterinspiegel und der systolische Blutdruck lebenslang gesenkt, sinkt gleichzeitig auch das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.  © Sebastian Kahnert/dpa

"Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bei Frauen und Männern die häufigste Todesursache", so der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Uniklinikum Leipzig (UKL) mit Blick auf den Weltherztag am 29. September.

"Das ist niederschmetternd. Denn Herzinfarkte und Schlaganfälle können durch anhaltend niedrige Werte bei Blutdruck und LDL-Cholesterin [Low Density Lipoprotein] weitgehend vermieden werden."

Bei der Studie wurden die in einer Biobank gesammelten Daten von über 400.000 Briten ausgewertet, die durchschnittlich 65,2 Jahre alt waren.

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Eine lebenslange Senkung des Cholesterinspiegels um 39 mg/dl und eine des sytolischen Blutdrucks um 10 mmHg [Millimeter-Quecksilbersäule] senkt auch das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung um 80 Prozent und das eines daraus resultierenden Todes um 68 Prozent.

"Der Knackpunkt ist, dass die Werte lebenslang niedrig sein müssen", so Prof. Ulrich Laufs. "Die Patienten, die zu uns kommen, sind aber meist schon in der fünften oder sechsten Lebensdekade oder noch älter. Dann haben Blutdruck und Cholesterin schon ein halbes Jahrhundert auf die Innenwände der Gefäße eingewirkt. Von Bedeutung ist also rechtzeitig zu messen und vor allem rechtzeitig Maßnahmen zur Blutdruck- und Cholesterin-Kontrolle zu ergreifen. Hierzu gehören an erster Stelle körperliche Aktivität und das Nicht-Rauchen, manchmal auch Medikamente."

Schon im Kindes- und Jugendalter könnte bei den sogenannten U-Untersuchungen auf diese Werte geachtet werden, so der Experte.

Prof. Ulrich Laufs ist Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig und war an der Studie beteiligt.
Prof. Ulrich Laufs ist Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig und war an der Studie beteiligt.  © Stefan Straube/UKL

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