Nach dem Todessturz vom Gamrig: Wie gefährlich sind die Wanderfelsen der Sächsischen Schweiz?

Pirna - Die Wandersaison hat gerade begonnen, da stürzte am Wochenende eine Rentnerin (72) in der Sächsischen Schweiz 30 Meter tief vom Gamrig. Sie erlag ihren schweren Verletzungen noch am Unfallort (TAG24 berichtete). Nicht jeder Sturz endet so tragisch. Die Retter haben dennoch alle Hände voll zu tun.

Die freiwilligen Retter der DRK-Bergwacht haben immer mehr zu tun.
Die freiwilligen Retter der DRK-Bergwacht haben immer mehr zu tun.  © Marko Förster

Die Einsatzzahlen der DRK-Bergwacht für 2018 sind noch nicht ausgewertet, doch steht fest: "Es gab 2018 nicht mehr Tote, aber mehr Einsätze in Summe", so DRK-Sprecher Kai Kranich (2016 und 2017 waren je zwei Menschen tödlich verunglückt). Der Grund: "Es kommen auch während der Woche mehr Wanderer."

Und so häuften sich im heißen Sommer 2018 Notrufe nicht allein wegen Stürzen oder Verirrungen, sondern auch wegen Dehydrierung. Bergretter Christoph Hasse aus Bad Schandau legt Besuchern nicht nur Wanderschuhe mit Profil auch bei kleineren Touren nahe, sondern ebenso geladenes Handy, Taschenlampe und genug Essen und Trinken.

Hanspeter Mayr, Sprecher des Nationalparks Sächsische Schweiz (500 Kilometer Wegenetz), appelliert an die Vernunft der Wanderer: "Es besteht Wegegebot. Jenseits der Wege ist Tierland."

Kurzum: Besucher sollten sich daran halten, in der Kernzone die markierten Wanderwege nicht zu verlassen. Fest steht: Mehr Geländer oder Zäune wird es an den natürlichen Felsbildungen definitiv nicht geben.

"Denn das macht den Reiz der Sächsischen Schweiz aus", so Mayr. Er rät außerdem: gerade nach dem Sturm auch nach oben zu schauen, selbst mit Felsstürzen muss gerechnet werden.

Die stille Gefahr: Wanderer sollten die markierten Wege lieber nicht verlassen.
Die stille Gefahr: Wanderer sollten die markierten Wege lieber nicht verlassen.  © DPA

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