Abschiebeflug nach Afghanistan: Auch sieben Straftäter aus NRW mit an Bord
Von Jörg Ratzsch, Volker Danisch
Düsseldorf/Berlin - Sieben Straftäter aus Nordrhein-Westfalen sind mit dem von Leipzig gestarteten Abschiebeflug nach Afghanistan gebracht worden.
Alles in Kürze
- Sieben Straftäter aus NRW abgeschoben
- Flug nach Afghanistan mit 81 Personen
- Erster Abschiebeflug seit Sommer 2021
- Landung in Kabul bestätigt
- Betroffene sind schwerste Straftäter

NRW-Fluchtministerin Josefine Paul (43, Grüne) sprach von sieben Personen, die aufgrund schwerer Straftaten verurteilt wurden.
"Im Rahmen der aufenthaltsbeendenden Maßnahmen hat die Rückführung von Straftätern sowie sicherheitsrelevanten Personen, insbesondere Gefährdern, relevanten Personen und sonstigen Personen mit erheblichem Sicherheitsrisiko, für die Landesregierung Priorität", erklärte die Ministerin.
Wie eine Ministeriumssprecherin erläuterte, hat das Land NRW dem Bundesinnenministerium bereits 2024 eine mittlere zweistellige Zahl von vollziehbar ausreisepflichtigen Personen - Gefährder und schwere Straftäter - unter anderem mit dem Herkunftsland Afghanistan gemeldet.
Die Entscheidung, welche dieser Personen für den aktuellen Flug vorgesehen waren, sei vom Bundesinnenministerium getroffen worden. Das treffe auch auf alle weiteren organisatorischen Schritte hinsichtlich des Fluges zu.
Erst der zweite Abschiebeflug von Deutschland nach Afghanistan seit Sommer 2021

Das Flugzeug mit 81 Straftätern an Bord ist in der afghanischen Hauptstadt Kabul gelandet. Das bestätigte der Sprecher des Taliban-Außenministeriums, Abdul Kahar Balchi, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Die Maschine von Qatar Airways war nach Angaben des Leipziger Flughafens am Morgen um 8.35 Uhr gestartet. Es ist erst das zweite Mal seit der Machtübernahme durch die islamistischen Taliban im August 2021, dass Deutschland afghanische Staatsangehörige in ihr Herkunftsland abschiebt.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums waren "vollziehbar ausreisepflichtige afghanische Männer, die in der Vergangenheit strafrechtlich in Erscheinung getreten sind" an Bord. Innenminister Alexander Dobrindt (55, CSU) sagte, es handele sich um "schwere und schwerste Straftäter".
Wie es für die Betroffenen in Afghanistan weitergeht, ist momentan unklar.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa