Es heult aus allen Ecken: Probealarm warnt aus mehr als 38.000 Sirenen

Berlin - Zur Warnung der Bevölkerung stehen an diesem Donnerstag, dem 14. September, neben anderen Kanälen bundesweit auch etwa 38.000 Sirenen für den Probealarm zur Verfügung.

Über 38.000 Sirenen sollen am 14. September die Deutschen alarmieren.
Über 38.000 Sirenen sollen am 14. September die Deutschen alarmieren.  © Patrick Pleul/dpa

"Bislang sind rund 38.000 Sirenen erfasst", sagte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler (63), in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Ein vollständiges und aktuelles Bild von den in Deutschland aufgestellten funktionstüchtigen Sirenen werde es aber erst 2024 geben, fügte er hinzu. "Das bundesweite Sirenenkataster soll im Laufe des kommenden Jahres als Plattform mit tagesaktuellen Daten zur Verfügung stehen."

Gegen 11 Uhr wird das Bundesamt am Donnerstag, dem dritten bundesweiten Warntag, einen Probealarm auslösen. Dieser wird unter anderem über Warn-Apps, Radio- und Fernsehsender verbreitet sowie über knapp 6600 digitale Anzeigetafeln.

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Auch per Cell Broadcast soll wieder gewarnt werden. Dabei erhält jeder Handynutzer, der sich mit angeschaltetem Mobiltelefon in einem bestimmten Gebiet aufhält, eine von einem Geräusch angekündigte Textnachricht, vorausgesetzt das Gerät ist nicht zu alt und die notwendigen Updates wurden gemacht.

2020 lief noch vieles schief

Handynutzer erhalten auch in diesem Jahr eine Cell-Broadcast-Botschaft.
Handynutzer erhalten auch in diesem Jahr eine Cell-Broadcast-Botschaft.  © Thomas Frey/dpa

Die Zahl der funktionstüchtigen Sirenen ist heute höher als noch vor einigen Jahren. Nach dem Ende des Kalten Krieges hatte man die Geräte vielerorts für überflüssig gehalten. Wie viele Sirenen es genau gab vor fünf Jahren oder vor zehn Jahren, weiß niemand mit Bestimmtheit zu sagen. Denn Katastrophenschutz ist Ländersache, und die bundesweite Übersicht wird erst jetzt erstellt.

Beim ersten bundesweiten Warntag 2020 war vieles schiefgegangen, weshalb der damalige BBK-Chef, Christoph Unger, damals seinen Posten räumen musste. Beim zweiten Test am 8. Dezember 2022 lief es besser. "Insgesamt können wir mit einer Quote von rund 90 Prozent über alle Warnkanäle zusammen schon ganz zufrieden sein", sagte Tiesler.

Der Leiter der Behörde, die sich früher oft dem Vorwurf ausgesetzt sah, sie würde mit ihren Aufrufen zum Selbstschutz Panik schüren, sieht die Bevölkerung heute besser aufgestellt, was die persönliche Vorsorge für Krisen und Katastrophen angeht.

Im dpa-Interview sagte er: "Unsere Kampagnen und Ereignisse wie die Corona-Pandemie, die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, aber auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine haben dafür gesorgt, dass sich die Menschen stärker mit persönlichen Vorkehrungen für Krisen- und Katastrophenszenarien befassen."

Dies könne das BBK aus den Ergebnissen einer Umfrage ablesen, die das in Bonn beheimatete Amt seit eineinhalb Jahren regelmäßig erstellen lässt.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

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