Eine Umfrage zeigt: So zufrieden sind die Deutschen wirklich

Von Christian Thiele

Berlin - Die Konjunktur läuft nicht so gut, noch immer herrscht Krieg in der Ukraine: Und doch ist fast jeder Zweite in Deutschland einer Befragung zufolge hochzufrieden mit seinem Leben. Das geht aus dem neuen "Glücksatlas" hervor. Kernaussage für 2025: Der Wert zur allgemeinen Zufriedenheit liegt minimal über dem Vorjahresniveau.

Das Wohlbefinden der Deutschen steigt. (Symbolfoto)  © 123RF/halaluya

Auf einer Skala zwischen 0 und 10 bewerteten die Befragten ihre Zufriedenheit mit 7,09 Punkten – 2024 lag dieser Wert bei 7,06. Laut der Umfrage gaben 48 Prozent an, hochzufrieden zu sein.

"Die Lebenszufriedenheit der Deutschen hat sich auf einem hohen Niveau stabilisiert", sagt Bernd Raffelhüschen, wissenschaftlicher Leiter des "Glücksatlas".

Den Zuwachs erklären die Autoren mit gestiegenen Werten in Ostdeutschland – plus 0,02 Punkte im Westen und plus 0,12 Punkte im Osten. "Damit schrumpft die 'Glückslücke' zwischen Ost- und Westdeutschland", heißt es.

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Die Hamburger führen erneut das Länderranking an (7,33 Punkte). Es folgen Bayern (7,21), Rheinland-Pfalz (7,21) und Nordrhein-Westfalen (7,19). Sachsen belegt den 12. Platz (6,97) und bildet mit Bremen (6,89), Berlin (6,83), dem Saarland (6,78) sowie Mecklenburg-Vorpommern (6,06) das Schlusslicht des Rankings.

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Gehalt, Freizeit und soziale Kontakte fallen bei Ranking durch

Trotz der gestiegenen Ausgeglichenheit in Deutschland gibt es einige Bereiche, die in der Umfrage schlechter abgeschnitten haben. (Symbolfoto)  © 123rf/joseh51

Die Zufriedenheit mit dem Einkommen sei um 0,21 Punkte auf 6,60 gesunken. Raffelhüschen erklärt, dass sich die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert habe.

Mit der Familie sind die Menschen 2025 (7,61 Punkte) weniger zufrieden als vor Corona. Gründe sind Rückgänge bei Eheschließungen und Geburten sowie mehr Alleinerziehende und Pflegefälle.

Auch die Zufriedenheit mit der Freizeit (7,20 Punkte) ist niedriger als in den 2010er-Jahren. Anlass dafür seien steigende Preise, mehr Zeit in sozialen Medien und weniger persönliche Treffen.

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Negative Emotionen werden in Deutschland häufiger erlebt. "Gefragt nach der Häufigkeit verschiedener Emotionen steigt der Anteil derer, die Ärger, Angst oder Glück 'oft' oder 'sehr oft' empfinden."

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