Lange Wartezeiten auf deutschen Pass: Darum ist in NRW-Kommunen Geduld gefragt

Von Petra Albers

Köln - Seit einem Jahr können Ausländer schneller einen deutschen Pass beantragen - doch bis sie ihn ausgehändigt bekommen, müssen sie sich oft lange gedulden.

In einigen nordrhein-westfälischen Kommunen brauch man Geduld, ehe man den Pass bekommt. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Die gestiegene Zahl an Einbürgerungsanträgen führt in manchen nordrhein-westfälischen Kommunen zu Wartezeiten.

In Bielefeld und Münster vergehen bis zu einer abschließenden Entscheidung etwa zwei Jahre, auch in Köln dauert das Verfahren bis zu 20 Monate, wie die Städte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilten.

Das von der damaligen Ampel-Koalition beschlossene neue Staatsangehörigkeitsgesetz war am 27. Juni 2024 in Kraft getreten. Seitdem haben Ausländer unter bestimmten Voraussetzungen bereits nach fünf statt acht Jahren Aufenthalt in Deutschland einen Anspruch auf Einbürgerung.

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Auch die doppelte Staatsangehörigkeit ist nun zugelassen. Die sogenannte Turbo-Einbürgerung nach schon drei Jahren will die schwarz-rote Bundesregierung dagegen wieder abschaffen.

Die Reform hatte die Zahl der Einbürgerungen 2024 bundesweit auf den bisher höchsten Stand steigen lassen.

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2024 wurden in NRW so viele Menschen eingebürgert wie noch nie

In Köln wurden 2025 pro Monat mehr als 500 Einbürgerungsanträge abgeschlossen.  © Henning Kaiser/dpa

Auch in Nordrhein-Westfalen erreichte sie ein Rekordhoch. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden 2024 rund 68.700 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert, 34 Prozent mehr als im Vorjahr.

Um die gestiegene Nachfrage bewältigen zu können, haben zum Beispiel Köln, Münster, Düsseldorf und Bielefeld in jüngster Zeit zusätzliches Personal eingestellt, das teils aber noch eingearbeitet werden muss.

"Mit einer Verbesserung der Situation ist daher nicht vor Ende des Jahres zu rechnen", heißt es aus Bielefeld.

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In Köln wurden 2025 pro Monat mehr als 500 Anträge abschließend bearbeitet - die Zielmarke liege bei 800, sagte ein Sprecher.

Diese solle nach der Besetzung weiterer Stellen zum 1. Juli und der vollständigen Einarbeitung aller Neulinge erreicht werden.

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