Mann spendet Leber an Kollegin, die er kaum kannte: Jetzt sind sie Freunde

Calgary (Kanada) - Karla Frisko war verzweifelt, denn die Kanadierin leidet an einer seltenen Erkrankung der Leber. Sie hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als sie Scott traf, der ihr ein Angebot machte, was alles veränderte.

Karla erholt sich nach der beschwerlichen OP, Leberspender Scott wollte einfach nur helfen.
Karla erholt sich nach der beschwerlichen OP, Leberspender Scott wollte einfach nur helfen.  © Montage: Instagram/liverdonorscott, Instagram/liverdonorscott

Die bewegende Geschichte von Karla und Scott, beschäftigt momentan viele Menschen in Kanada, wie CTVnews Calgary berichtete.

Denn vor sechs Jahren wurde bei Karla eine schlimme Krankheit diagnostiziert: Primär sklerosierende Cholangitis (PSC), eine heimtückische Erkrankung der Leber.

Patienten, die an PSC leiden, haben häufig eine deutlich reduzierte Lebenserwartung. Es gibt offenbar noch kein Heilmittel gegen dieses Leiden.

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Nur ein Spenderorgan kann momentan helfen. Doch da immer noch zu wenige Organe gespendet werden, ist dies oft mit langen Wartezeiten verbunden. Zeit, die PSC-Patienten oft nicht haben.

So erging es auch Karla, seit 2021 stand sie zwar auf der Warteliste für ein neues Organ, doch sie machte sich kaum Hoffnung jemals das Organ eines Verstorbenen zu erhalten.

Höchstens eine Lebendspende kam für die Frau in Betracht. Bei diesem Eingriff wird ein Stück Leber von einem freiwilligen Spender entnommen und transplantiert - eine riskante Operation, die großes Vertrauen voraussetzt.

Doch Karla hatte nur diese Chance. Also fragte sie Familie und Freunde, viele wollten helfen, doch keiner kam als Spender infrage.

Als der neue Kollege von Karlas Schicksal erfährt, will er sofort helfen

Eine Lebend-Lebertransplantation ist ein riskanter Eingriff. Scott hat sich bewusst dafür entschieden einer Frau zu helfen, die er nur wenige Wochen zuvor kennenlernte. (Symbolbild)
Eine Lebend-Lebertransplantation ist ein riskanter Eingriff. Scott hat sich bewusst dafür entschieden einer Frau zu helfen, die er nur wenige Wochen zuvor kennenlernte. (Symbolbild)  © Maurizio Gambarini/dpa

Kurz nachdem auch ihre letzte Freundin als Spender ausgeschlossen wurde, gab Karla die Hoffnung auf.

Da sprach sie durch Zufall mit Scott Watson, einem neuen Kollegen. Die beiden kannten sich zuvor nicht, doch das kurze Gespräch änderte alles. Sie vertraute sich Scott an und erzählte ihm von ihrer schwierigen Situation.

Scott sagte später gegenüber CTVnews Calgary: "Karla hat mich beeindruckt, als sie mir ihre Geschichte erzählte"

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"Ich hatte das überwältigende Gefühl, als wir uns unterhielten, dass ich mich testen lassen sollte."

Eine Fügung des Schicksals, denn Scott war kerngesund und seine Leber war geeignet.

Für Karla bedeutete, dass die Welt: "Hoffnung ist etwas was ich lange nicht mehr so stark gespürt habe, er gab mir diese Hoffnung."

Auf Instagram dokumentieren Scott und Karla ihren gemeinsamen Weg

Am Montag wurden beide endlich operiert. Sowohl Karla als auch Scott haben den Eingriff unter Vollnarkose gut überstanden.

Jetzt kann Karla wieder unbeschwert in die Zukunft schauen. Die Arbeitskollegen wollen aber auch weiterhin befreundet sein. Die Ereignisse haben sie zusammengeschweißt.

Karla und Scott sind gemeinsam einen Weg gegangen, an dessen Ende Karla wieder ihr Leben zurückbekam. Aber auch Scott ist dankbar, kurz vor der OP sagte er: "Die Fähigkeit, eine solche selbstlose Tat für jemanden zu tun, der in Not ist, und ihm das Leben zu schenken, ist etwas, das man nicht nehmen kann."

Titelfoto: Montage: Instagram/liverdonorscott, Instagram/liverdonorscott

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