Sprach-Jury hat entschieden: "Zeitenwende" ist "Wort des Jahres"
Wiesbaden - Das "Wort des Jahres 2022" lautet "Zeitenwende": Für diesen Begriff hat sich eine Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) entschieden. In der Vergangenheit tauchte das Wort im politischen Kontext auf.
So verkündete Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg eine "Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinentes". Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66, SPD) sprach von einem "Epochenbruch".
Zur Entscheidung der Jury habe laut "GfdS" auch die deutsche Wirtschafts- und Energiepolitik beigetragen, die sich völlig neu ausrichten musste. Verhältnisse zu anderen internationalen Partnern wie China seien gleichfalls kritisch betrachtet worden.
Bei vielen Menschen habe zudem eine emotionale Wende stattgefunden. Angst und Sorge vor einem Atomkrieg in Europa, gar vor einem dritten Weltkrieg seien vielfach zu spüren gewesen.
Auf Platz 2 landete der widersinnige Ausdruck "Krieg um Frieden", der sich ebenfalls auf den Krieg in der Ukraine beziehe. Der Begriff "Gaspreisbremse" folgt auf Platz 3.
Die weiteren Plätze machen "Inflationsschmerz" (Platz 4), "Klimakleber" (Platz 5) und "Doppel-Wumms" (Platz 6) aus.
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