Handys schrillen und Sirenen heulen: So lief der bundesweite Warntag 2023

Berlin - Ein Probealarm hat am bundesweiten Warntag in Deutschland Handys und Sirenen laut lärmen lassen. Ausgelöst wurde die Warnung am heutigen Donnerstag kurz vor 11 Uhr vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn.

Der bundesweite Warntag 2023: Auch auf einem Großflächendisplay an einer Straßenkreuzung war die Mitteilung zu sehen.
Der bundesweite Warntag 2023: Auch auf einem Großflächendisplay an einer Straßenkreuzung war die Mitteilung zu sehen.  © Jens Büttner/dpa

Viele Bürgerinnen und Bürger erhielten über das Cell Broadcast System auf ihren Mobiltelefonen schon um 10.59 Uhr eine Warnung. Bei anderen meldete sich das Handy dann eine Minute später.

Verbreitet wurde der Probealarm dann ebenfalls über Radio- und Fernsehsender und auf Stadtinformationstafeln. Wer nach 11 Uhr beispielsweise die App des Deutschlandfunks öffnete, erhielt dort auch den schriftlichen Hinweis: "In Deutschland findet heute der Warntag 2023 mit einer bundesweiten Probewarnung statt. Es besteht keine Gefahr."

Wer Warn-Apps wie Nina oder Katwarn auf seinem Smartphone installiert hat, erhielt auf diesem Weg auch einen Hinweis auf die Probewarnung. Bei Cell Broadcast geht die Warnung an alle dafür vorbereiteten Handys in einer bestimmten Funkzelle. Damit wurden also auch Touristen und andere Menschen mit ausländischen Mobilfunknummern, die sich gerade in Deutschland aufhalten, erreicht.

An der Chemnitzer Zentralhaltestelle erklang, neben der Warnung auf der Anzeigetafel, eine Minute lang ein Heulton.
An der Chemnitzer Zentralhaltestelle erklang, neben der Warnung auf der Anzeigetafel, eine Minute lang ein Heulton.  © Harry Härtel/Haertelpress

Wer mit seiner deutschen SIM-Karte ins Ausland gereist war, erhielt am Donnerstag dagegen nur dann eine laute Warnung, wenn er eine der deutschen Warn-Apps installiert hat.

45 Minuten später gab es die Entwarnung

Die Warnung über das Cell Broadcast System tauchte auf Smartphones auf.
Die Warnung über das Cell Broadcast System tauchte auf Smartphones auf.  © Thomas Banneyer/dpa

Mit dem bundesweiten Warntag will das dem Bundesinnenministerium unterstellte BBK herausfinden, wie viele Menschen eine Warnung vor Gefahren im Ernstfall erreichen würde. Eine Online-Umfrage des BBK soll im Anschluss helfen herauszufinden, wie viele Menschen diesmal über welchen Warnkanal erreicht wurden.

Um 11.45 Uhr kam dann wie geplant die Entwarnung. Bei der Warnung über das Cell Broadcast System, über das eine Textnachricht an alle eingeschalteten modernen Handys mit aktueller Software verbreitet wird, war keine Entwarnung vorgesehen.

Das BBK urteilte, das System habe den "Stresstest" bestanden. "Die Vielfalt unserer Warnmittel wurde gleichzeitig ausgelöst, hat die
Bevölkerung erreicht und gewarnt", teilte BBK-Präsident Ralph Tiesler mit. Nun wolle man die Rückmeldungen aus Ländern, Kreisen und kreisfreien Städten einsammeln und gemeinsam mit den Erfahrungsberichten der Bevölkerung auswerten.

Als der Sirenenlärm ertönte, saß garantiert kein Vogel mehr in der Nähe herum.
Als der Sirenenlärm ertönte, saß garantiert kein Vogel mehr in der Nähe herum.  © Thomas Banneyer/dpa

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53, SPD) zog eine positive Bilanz: "Unsere ersten Auswertungen zeigen: Der dritte bundesweite Warntag war ein voller Erfolg." Beim Warntag am 8. Dezember 2022 hatten nach Angaben des BBK mehr als 90 Prozent der Bevölkerung auf dem einen oder anderen Kanal eine Warnung empfangen.

Titelfoto: Fotomontage: Jens Büttner/dpa//Harry Härtel/haertelpress//Thomas Banneyer/dpa

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