Altmark - Bei einer Fahrt über die Landstraßen der Altmark sieht man immer öfter riesige Windräder, die einfach still stehen. Die "MDR Umschau" hat den Grund herausgefunden, der wirklich verblüfft.

Im Norden Sachsen-Anhalts gibt es viel Fläche, die für den Ausbau der Windenergie genutzt wird. Derzeit wird aber mehr Strom produziert, als durch die Region genutzt oder durch das Energienetz abtransportiert werden kann. Somit stehen zahlreiche Windräder still.

Wie die "MDR Umschau" berichtet, wird dieser günstige Strom einfach weggeworfen. Es ist einfach zu viel Strom im Netz und der Ausbau hinkt weit hinterher.

Da die Eigentümer trotzdem eine Entschädigung erhalten, egal, ob die Energie genutzt werden kann oder nicht, und gegebenenfalls teurer Strom zugekauft werden muss, fallen zusätzliche Kosten für Nutzer an.

Jens Hamer vom Bundesrechnungshof erklärt in der Sendung, dass im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Euro für genau diese Zwecke aufgebracht werden mussten. Die Kosten tragen die Kunden über das sogenannte Netzentgelt, was 27 Prozent des Strompreises pro Haushalt ausmacht. Tendenz steigend! Bis 2035 wird dieses Entgelt schon die Hälfte der Rechnung ausmachen.

Um eine endgültige Abschaltung der Windräder zu vermeiden, soll das Stromnetz besser ausgebaut werden. Beispielsweise werden in Brandenburg und Sachsen derzeit neue Trassen gebaut oder geplant - die sind aber schon jetzt mächtig im Verzug.