"Zeichen zum Abtauchen": Innenminister Schuster nörgelt am Abschiebe-Gesetz herum

Dresden - Der sächsische Innenminister Armin Schuster (62, CDU) ist skeptisch hinsichtlich der Wirksamkeit des neuen Gesetzes zu Abschiebungen.

Sachsens Innenminister Armin Schuster (62, CDU) bemängelt, das neue Abschiebe-Gesetz sei nicht durchdacht.
Sachsens Innenminister Armin Schuster (62, CDU) bemängelt, das neue Abschiebe-Gesetz sei nicht durchdacht.  © Sebastian Kahnert/dpa

Damit "werden uns noch stärker die Hände gebunden sein, und wir werden uns noch weiter von der vom Bundeskanzler angekündigten Rückführungsoffensive entfernen", sagte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung (am heutigen Samstag).

Das sogenannte Rückführungsverbesserungsgesetz hatte am gestrigen Freitag auch den Bundesrat passiert.

Schuster kritisierte vor allem die neue Vorgabe darin, dass jeder Abzuschiebende einen Pflichtverteidiger erhalten müsse. Der informiere Betroffene über die Abschiebung, "noch bevor die Polizeibeamten ausrücken können", das sei das "Zeichen zum Abtauchen", sagte er. "Damit wird auch die Verlängerung des Abschiebegewahrsams ad absurdum geführt, da wir der Personen gar nicht habhaft werden."

Schuster verwies darauf, dass bereits heute zwei Drittel der Abschiebungen scheitern - der Großteil durch Abtauchen.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

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