So setzt der hvv das 49-Euro-Ticket um: Alles, was Ihr jetzt wissen müsst

Hamburg - Vielfahrer sind im Hamburger Verkehrsverbund (hvv) trotz Preiserhöhung bald günstiger unterwegs. Das 49-Euro-Ticket kommt. Was Ihr dazu jetzt wissen müsst.

Vielfahrer dürfen sich über teilweise große Entlastungen freuen.
Vielfahrer dürfen sich über teilweise große Entlastungen freuen.  © Georg Wendt/dpa

Ab sofort kann das 49-Euro-Ticket beim hvv vorbestellt werden, teilte der Verkehrsverbund am Donnerstag mit. Dazu muss auf der Internetseite des Unternehmens ein Antrag ausgefüllt werden, bei dem Ihr persönliche Daten und Bankverbindung angeben müsst. Die erste Abbuchung des Geldes erfolgt frühestens zum 1. Januar 2023 von Eurem Konto.

Wer derzeit ein Abonnement oder ein Profiticket hat, kann sich zurücklehnen und einfach abwarten. Der hvv verspricht, zum Start des "Deutschlandtickets" nur noch maximal 49 Euro vom Konto abzubuchen. Das dürfte Besitzer von Monats- und Abokarten freuen.

Erst am Dienstag beschloss der rot-grüne Hamburger Senat eine Preiserhöhung ab Januar 2023. Im Schnitt werden die Fahrkarten 3,2 Prozent mehr kosten - davon wären vorbehaltlich einer Entscheidung um das 49-Euro-Ticket auch Zeitkarteninhaber betroffen gewesen. Beispielsweise wäre die Monatskarte im Abo für den beliebten Bereich Hamburg AB von 93,70 Euro um 3,20 Euro auf 96,90 Euro gestiegen.

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Statt der Mehrkosten gibt es nun deutliche Entlastungen für einen Großteil der 700.000 Inhaber von Zeitkarten. Am meisten profitieren hvv-Nutzer, die sonst eine Abo-Karte im Gesamtnetz für 214,80 Euro benötigen. So gibt es für alle eine Nahverkehrs-Flatrate für 49 Euro - die sich auch deutschlandweit nutzen lässt.

Hamburg gibt armen Menschen Geld zum Ticketkauf dazu

Das 49-Euro-Ticket soll es vorerst nur digital - also nicht am Automaten - geben. (Archivbild)
Das 49-Euro-Ticket soll es vorerst nur digital - also nicht am Automaten - geben. (Archivbild)  © Georg Wendt/dpa

Hamburg verspricht außerdem, arme Menschen beim Ticketkauf zu entlasten. Der Sozialrabatt der Stadt soll auch für das Deutschlandticket gelten. Aktuell beträgt er 23 Euro, geplant ist, dass er zum 1. Januar auf 24,80 Euro steigt. Damit würde das 49-Euro-Ticket nur 24,20 Euro kosten.

Anspruchsberechtigt sind Empfänger von Hartz IV, Sozialgeld, Hilfen zum Lebensunterhalt, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sowie Flüchtlinge, die unter das Asylbewerberleistungsgesetz fallen.

Einziges Manko: Die neue Fahrkarte gibt es vorerst nur in digitaler Form aufs Smartphone. An einer Lösung für Kunden ohne Internetzugang werde aber gearbeitet, so der hvv.

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Am Mittwoch haben sich Bund und Länder endlich über die Finanzierung des beliebten 9-Euro-Tickets geeinigt. Ab dem kommenden Jahr gibt es das bundesweit gültige "Deutschlandticket" für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

"Mit dem Deutschlandticket startet die größte Tarif- und Vertriebsrevolution in Deutschland, wir bekommen ein einfaches, klares Angebot ohne Verbundgrenzen", sagte Anna-Theresa Korbutt, Geschäftsführerin hvv.

Wird es das "Deutschlandticket" zum 1. Januar geben? Der genaue Starttermin ist die einzige Ungewissheit. Sollte es erst später starten, müssen hvv-Kunden erst mal den höheren Abo-Preis zahlen.

Titelfoto: Georg Wendt/dpa

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