Staus in Leipzig: So sehr schadet Ihr der Umwelt, Eurer Lebenszeit und dem Geldbeutel!

Leipzig - Nicht nur Pendler haben das Gefühl, im Stau wichtige Lebenszeit zu verschwenden, 2022 standen die Deutschen im Schnitt 120 Stunden in der Autoschlange. Die "MDR Umschau" hat nun ein paar konkrete Zahlen, wie teuer, zeitraubend und umweltschädlich Staus wirklich sind.

Wer kann, sollte das Auto so oft es geht zu Hause lassen.
Wer kann, sollte das Auto so oft es geht zu Hause lassen.  © Jürgen Mahnke/dpa

In der aktuellen Umschau rechnete das Reporter-Team einmal ganz genau nach. Ihrem Beispiel nach kostet es einen Leipziger, der jeden Tag 10 Kilometer ins Stadtzentrum und zurück fährt und dabei auch noch im Stau steht, 60 Stunden Lebenszeit pro Jahr.

Nach einer Rechnung der Technischen Universität Graz verbraucht ein im Stau stehendes Auto pro Stunde 1,3 bis 2 Liter Benzin. Das ergibt 167 zusätzliche Euros im Jahr für das Leipziger Pendler-Beispiel.

Doch nicht nur dem eigenen Geldbeutel und der eigenen Lebenszeit schadet der stehende Autoverkehr: Geht man von einem CO2-Ausstoß von 2,37 Kilogramm pro Liter aus und verbraucht wie im Beispiel genannt 96 Liter Benzin pro Jahr, macht das 228 Kilogramm Kohlenstoffdioxid-Ausstoß für den Leipziger Beispiel-Pendler.

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Zum Vergleich: Ein einzelner Baum bindet etwa 10 Kilogramm Kohlenstoffdioxid pro Jahr. Um das ausgestoßene CO2 des Leipziger Pendlers zu binden, bräuchte man also alleine 23 Bäume!

Experte empfiehlt: Stau besser nicht umfahren!

Die Benzinpreise sind höher als jemals zuvor.
Die Benzinpreise sind höher als jemals zuvor.  © Marijan Murat/dpa

Noch mehr Schadstoffe werden natürlich auf der Autobahn ausgestoßen.

Einen Stau zu umfahren, um sich Zeit und Benzin zu sparen, ist jedoch nicht immer die beste Variante, wie Stau-Experte Professor Michael Schreckenberg von der Uni Essen-Duisburg berichtete.

"Bundes-, Landes- und Kreisstraßen haben eine deutlich geringere Kapazität. Da braucht man wesentlich länger, auch wenn man nicht den Eindruck hat. Ein Stau auf der Autobahn hat immerhin eine Geschwindigkeit von 10 km/h, man kommt also vorwärts. Nur eine Vollsperrung sollte man umfahren, da geht nichts mehr", so der Professor.

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Egal ob Autobahn oder in der Stadt - das Auto zu Hause zu lassen, ist natürlich immer die beste Lösung.

Wer es sich einrichten kann, sollte es deshalb mit wenigstens einem Tag Homeoffice in der Woche probieren, um die den Geldbeutel und die Umwelt zu schonen und Zeit zu sparen.

Titelfoto: Jürgen Mahnke/dpa

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