Arbeitsplätze im Osten retten: Diese Lösungen schlägt IG Metall vor

Von Sebastian Münster

Berlin/Ettersburg - Im Vorfeld der Konferenz der Ministerpräsidenten der Ost-Länder warnen die IG Metall-Bezirke in Ostdeutschland vor einer De-Industrialisierung.

Die Industrie sei bedeutend für den Wohlstand und den sozialen Zusammenhalt im Osten, warnt IG Metall.
Die Industrie sei bedeutend für den Wohlstand und den sozialen Zusammenhalt im Osten, warnt IG Metall.  © Hendrik Schmidt/dpa

In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Gewerkschaftsvertreter die Politik auf, mit Erleichterungen für die Industrie entschieden gegen den Abbau von Arbeitsplätzen und die Schließung von Standorten vorzugehen.

Auch um Gefahren für die Demokratie abzuwenden.

"Die traumatische Erfahrung der 1990er Jahre darf sich nicht wiederholen", sagte Jan Otto, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen.

Intel-Werk in Magdeburg könnte deutlich günstiger werden
Wirtschaftspolitik Intel-Werk in Magdeburg könnte deutlich günstiger werden

Die nach der Wiedervereinigung neu aufgebaute Beschäftigung insbesondere in der Autoproduktion aber auch im Stahl und Schienenfahrzeugbau dürfe nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden, so Otto weiter.

Ein Industriestrompreis von fünf Cent je Kilowattstunde, ein Ausbau erneuerbarer Energien, die Förderung der Elektro-Mobilität und die Stärkung der Off-Shore-Industrie könnten aus Sicht der IG Metall etwa zum Erhalt von Arbeitsplätzen beitragen.

Treffen der Ost-Ministerpräsidenten in Thüringen

Auf der Agenda der Ministerpräsidentenkonferenz Ost stehen Themen wie die Verteidigungsstruktur in Ostdeutschland, Wirtschaftspolitik und der Kampf gegen Hass im Netz.
Auf der Agenda der Ministerpräsidentenkonferenz Ost stehen Themen wie die Verteidigungsstruktur in Ostdeutschland, Wirtschaftspolitik und der Kampf gegen Hass im Netz.  © Martin Schutt/dpa

Ostdeutschland sei von der Krise der Industrie besonders betroffen.

"Deswegen brauchen wir jetzt eine gemeinsame Kraftanstrengung von Wirtschaft und Politik, um einen Abbau Ost zu verhindern."

Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidentin der ostdeutschen Länder treffen sich am Donnerstag auf Schloss Ettersburg bei Weimar.

Wirtschaftsminister Habeck will deutsche Autoindustrie unterstützen
Wirtschaftspolitik Wirtschaftsminister Habeck will deutsche Autoindustrie unterstützen

Auf der Agenda stehen neben der Wirtschaftspolitik auch Themen wie die Verteidigungsstruktur in Ostdeutschland und der Kampf gegen Hass im Netz.

Zu der Konferenz werden auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Verteidigungsminister Boris Pistorius und die Ost-Beauftragte Elisabeth Kaiser (beide SPD) erwartet.

Für Merz ist der Auftritt in Thüringen der erste offizielle Besuch in Ostdeutschland seit seinem Amtsantritt als Bundeskanzler.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

Mehr zum Thema Wirtschaftspolitik: