Ausbildungs-Markt stagniert: Höchststand bei unbesetzten Stellen
Berlin - Viele Betriebe suchen händeringend Nachwuchs, aber immer weniger junge Leute interessieren sich für eine Berufsausbildung. Zwar ist die Zahl der geschlossenen Ausbildungsverträge minimal gestiegen, das Grundproblem aber bleibt.

Insgesamt 475.100 neue Ausbildungsverträge wurden im Jahr 2022 laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) geschlossen. Das sind zwar 2100 mehr als im vergangenen Jahr, die Experten sprechen bei diesem geringen Anstieg aber von einer Stagnation.
Im Vergleich zu 2019 - vor Corona - waren es fast 10 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge.
Das Angebot an Stellen steigt nach dem Corona-Einbruch 2020 seit dem vergangenen Jahr wieder an und lag in diesem Jahr bei 544.000. Dem standen 535.000 junge Leute gegenüber, die an einer Ausbildung interessiert waren (erfolgreiche und erfolglose Bewerber).
Die Zahl der Ausbildungs-Interessierten sinkt allerdings seit Jahren, weshalb zunehmend weniger Stellen besetzt werden können. In diesem Jahr gibt es 68.900 unbesetzte Stellen.

Als eine Ursache für die Entwicklung wird neben der "generellen Attraktivität" der Berufsausbildung die demografische Entwicklung genannt. Verwiesen wird auf sinkende Schulabgänger-Zahlen.
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