Bundeswehr rüstet auf: Mehr als 100 Schützenpanzer Puma bestellt

Unterlüß - Der Rüstungskonzern Rheinmetall erwartet, mehr als 100 Exemplare des Schützenpanzers Puma an die Bundeswehr zu verkaufen.

Die Bundeswehr hat derzeit 350 Panzer vom Typ Puma im Bestand. (Archivbild)
Die Bundeswehr hat derzeit 350 Panzer vom Typ Puma im Bestand. (Archivbild)  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

"Gestern ist die Entscheidung im Ministerium gefällt worden, dass 111 Puma zweifellos bestellt werden", sagte Vorstandschef Armin Papperger am Donnerstag am niedersächsischen Konzernstandort Unterlüß (Landkreis Celle).

"Die Vertragsverhandlungen beginnen nächste Woche." Er gehe davon aus, im September dann einen abschließenden Vertrag zu haben. Der Puma ist eines der Hauptfahrzeuge, die der Militärtechnik-Hersteller Rheinmetall in der südlichen Lüneburger Heide fertigt.

Aus dem Verteidigungsministerium gab es für eine konkrete Zahl keine Bestätigung. Generell habe man lediglich über die Beschaffung zusätzlicher Exemplare entschieden, sagte eine Sprecherin.

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Sie verwies auf einen Tagesbefehl von Ministerin Christine Lambrecht (57, SPD) und Generalinspekteur Eberhard Zorn (62) zu Veränderungen bei den Landstreitkräften.

Rheinmetall rechnet mit weiteren Rüstungsgeschäften

Der Schützenpanzer Puma hat als Hauptwaffe eine 30-mm-Bordmaschinenkanone. (Archivbild)
Der Schützenpanzer Puma hat als Hauptwaffe eine 30-mm-Bordmaschinenkanone. (Archivbild)  © Holger Hollemann/dpa

"In diesen Kontext fällt auch die Entscheidung zum Waffensystem Puma", sagte sie. "Über die Stückzahl kann aktuell aber nichts gesagt werden. Dies entscheidet sich erst, wenn die Struktur des Heeres fest steht."

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine führt dazu, dass die Ausgaben für die Modernisierung der Bundeswehr in den kommenden Jahren enorm aufgestockt werden.

Ursprünglich hatte Rheinmetall mehr als 111 Puma ans Verteidigungsressort verkaufen wollen, das Unternehmen rechnet wegen der heiklen internationalen Sicherheitslage aber mit zahlreichen weiteren Geschäften in nächster Zeit. Bislang hat die Bundeswehr 350 Puma-Panzer.

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Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (55, CDU) sagte beim Besuch des Standorts Unterlüß zu dem angekündigten Puma-Vertrag: "Das war lange Zeit wackelig. Nun ist das ein wichtiges Signal. Wir leben in einer Zeit, in der die Rüstungsindustrie wieder einen ganz neuen Stellenwert bekommen hat."

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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