Jetzt gibt es Konsequenzen: Erste Strophe des Deutschlandliedes auf sächsischer Bundeswehr-Feier abgespielt

Von Carsten Hoffmann

Berlin/Delitzsch - Das Abspielen der ersten Strophe des Deutschlandlieds bei einer Weihnachtsfeier der Bundeswehr hat Konsequenzen.

Der Kommandeur der Unteroffizierschule des Heeres im sächsischen Delitzsch hat nach dem Vorfall seinen Dienstposten zur Verfügung gestellt. (Symbolfoto)
Der Kommandeur der Unteroffizierschule des Heeres im sächsischen Delitzsch hat nach dem Vorfall seinen Dienstposten zur Verfügung gestellt. (Symbolfoto)  © Jens Kalaene/dpa

"Ich bedaure den Vorfall außerordentlich und übernehme die Konsequenzen. Das Abspielen der ersten Strophe und die bisher nicht ausreichend erfolgte Aufarbeitung entsprechen nicht der Führungskultur im Heer", wurde der Kommandeur der Unteroffizierschule zitiert.

Und: "Um weiteren Schaden von der Unteroffizierschule abzuwenden, habe ich meinen Dienstposten zur Verfügung gestellt." Dem Antrag sei entsprochen worden. Ab 5. Januar soll zunächst sein Stellvertreter die Schule führen.

Bei der Weihnachtsfeier in der Kaserne der Unteroffizierschule hatte ein ziviler Discjockey vor mehr als 1000 Gästen die erste Strophe des Deutschlandlieds ("Deutschland, Deutschland über alles ...") abgespielt.

Das "Lied der Deutschen" wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 gedichtet. Allerdings wurde es von den Nationalsozialisten propagandistisch missbraucht. Nationalhymne ist heute nur die dritte Strophe mit den Worten "Einigkeit und Recht und Freiheit". Die anderen Strophen sind allerdings nicht verboten.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa

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