Berlin - Im Zuge der geplanten Wehrdienst-Reform müssen künftig alle 18-jährigen Männer wieder zur Musterung antanzen - und sich dort in den Schritt fassen lassen.
Denn der unliebsam getaufte "Eierkontrollgriff" soll auch weiterhin fester Bestandteil der Musterung bleiben, wie das Verteidigungsministerium gegenüber dem "Spiegel" erklärte.
Bei dieser Untersuchung tastet ein Arzt die Hoden ab und fordert den angehenden Soldaten zum Husten auf. Der Griff in den Schritt dient vor allem einer frühzeitigen Erkennung von Hodenkrebs.
Eine Debatte darüber, ob diese Untersuchung überhaupt notwendig ist, wurde bereits zu Zeiten geführt, als die allgemeine Wehrpflicht noch in Kraft war. Im Spiegel-Bericht wurde auf zwei Anträge aus den Reihen von Grünen- und Linksfraktion verwiesen.
Aufatmen können dagegen junge Frauen, die sich künftig freiwillig dazu entscheiden, an einer Musterung teilzunehmen: "Bei weiblichen Personen werden keine Untersuchungen der Genitalregion durchgeführt und auch die weibliche Brust wird grundsätzlich nicht untersucht", teilte das Verteidigungsministerium gegenüber dem Magazin mit.
Zur Stärkung der Bundeswehr hatte sich die Regierungskoalition jüngst auf die Einführung eines neuen Wehrdienstes zum neuen Jahr geeinigt. Beginnend mit dem Jahrgang 2008 müssen alle 18-jährigen Männer einen Fragebogen ausfüllen und dann zur Musterung erscheinen. Frauen können dies freiwillig tun.