Wahlplakat mit Nazi-Parole: So reagiert der AfD-Vorsitzende

Passau - Auf einem Wahlplakat in Niederbayern hat ein AfD-Kandidat mit einer Nazi-Parole für seine Partei geworben. Nun ermittelt die Kriminalpolizei.

Die AfD hat in Passau auf einem Wahlplakat eine verbotene Parole der SA verwendet. (Symbolbild)
Die AfD hat in Passau auf einem Wahlplakat eine verbotene Parole der SA verwendet. (Symbolbild)  © Daniel Karmann/dpa

Bürger entdeckten die Plakate mit der verbotenen Parole "Alles für Deutschland" und meldeten sie der Polizei. Die Losung wurden in der Nazi-Zeit von der Sturmabteilung (SA), der paramilitärischen Kampforganisation der NSDAP verwendet.

Inzwischen wurden die Plakate wieder abgehängt und die Kriminalpolizei Niederbayern ermittelt zum Fall.

Der Landesvorsitzende der AfD in Bayern, Stephan Protschka (45), sagte am Montag, die Plakate seien nicht vom Landesverband genehmigt worden und stammten wohl von einem lokalen Bezirkstagskandidaten.

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Protschka habe sofort beim Kreisverbandschef angerufen und gefordert, die Plakate zu entfernen. "So etwas hat in der AfD nichts verloren", sagte Protschka. Man müsse zwar nicht alles auf die Goldwaage legen. "Aber es gibt gewisse Sprüche, die werden einfach nicht verwendet - und da gehört "Alles für Deutschland" dazu."

Umseitig der betroffenen Schilder warben Plakate für Johann "Hans" Meier, der im Rahmen der Bezirkswahl am 8. Oktober als Kandidat für die AfD auf der Liste steht.

Auch der Landesvorsitzende der AfD in Bayern, Stephan Protschka (45) kritisierte die Plakate.
Auch der Landesvorsitzende der AfD in Bayern, Stephan Protschka (45) kritisierte die Plakate.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Nazi-Jargon nichts Neues für AfD

Die Verwendung der Parole ist nichts Neues für AfD-Mitglieder: Im Mai 2023 hatte bereits die Staatsanwaltschaft Halle Anklage gegen den Thüringer AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke (51) erhoben, weil er unter anderem in einer öffentlichen Rede vor etwa 250 Zuhörern im Jahr 2021 in Merseburg die SA-Losung "Alles für Deutschland!" verwendet hatte.

In der kommenden Woche soll entschieden werden, ob es in Halle zum Prozess gegen Höcke kommen wird.

Erstmeldung 10. September, 8.19 Uhr, zuletzt aktualisiert 11. September, 12.47 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: Daniel Karmann/dpa, Bernd von Jutrczenka/dpa

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