Darum gilt die Brandenburger AfD als gesichert rechtsextrem

Potsdam - Die AfD in Brandenburg verstößt aus Sicht des Verfassungsschutzes aufgrund einer zunehmenden Radikalisierung gegen die Menschenwürde und das Demokratieprinzip.

Verfassungsschutzchef Wilfried Peters (62) äußerte sich ausführlich über die Einstufung.  © Britta Pedersen/dpa

So begründete Verfassungsschutzchef Wilfried Peters (62) die Einstufung der AfD-Landespartei als gesichert rechtsextremistisch.

Wer nicht "zum deutschen Mainstream" gehöre, soll der AfD zufolge zur Ausreise bewegt werden. "Es geht um Diskriminierung und Ausgrenzung", sagte Peters bei der Vorstellung des Gutachtens zur Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch.

Die AfD habe inzwischen das Sag- und Denkbare verschoben und mache staatliche Institutionen verächtlich, sagte Brandenburgs Innenminister René Wilke (41, parteilos).

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Er sprach bei AfD-Parteianhängern auch von einer Art "Fankultur" - als sei man Teil eines Fußballclubs. Die AfD habe einen kulturellen Gemeinschaftsraum erzeugt und eigene Informationsblasen geschaffen.

Nicht alle Mitglieder der AfD seien Rechtsextreme - aber das gelte für Kader und Anhänger, die "mit Fanatismus der AfD hinterherjubeln".

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Das Interesse an der Einstufung ist auch bei der Presse groß.  © Britta Pedersen/dpa

AfD Brandenburg will sich zur Einstufung äußern

Der sogenannte Einstufungsvermerk des Verfassungsschutzes ist die Grundlage für die Höherstufung der AfD Brandenburg von einem rechtsextremen Verdachtsfall zu einer gesichert rechtsextremistischen Bestrebung. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird der jeweilige Landesverband der AfD bereits seit längerem so eingestuft.

Um die Veröffentlichung des Vermerks hatte es Streit zwischen dem Innenministerium und der brandenburgischen AfD gegeben. Die Landespartei will sich am Nachmittag (14 Uhr) im Landtag in Potsdam zur Einstufung äußern. Im Zusammenhang mit der Bewertung der AfD musste im Mai der frühere Verfassungsschutzchef gehen, die SPD-Innenministerin trat kurz darauf zurück.

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