Diese Brandenburger AfD-Politiker gelten als rechtsextremistisch

Von Oliver von Riegen und Alina Grünky

Potsdam - Neue Einschätzung: Fünf der 30 AfD-Abgeordneten im Brandenburger Landtag hält der Verfassungsschutz für rechtsextremistisch.

Nicht nur Fraktionschef Hans-Christoph Berndt (69, M.) gilt nach Ansicht des Brandenburger Verfassungsschutzes als rechtsextremistischer AfD-Abgeordneter.
Nicht nur Fraktionschef Hans-Christoph Berndt (69, M.) gilt nach Ansicht des Brandenburger Verfassungsschutzes als rechtsextremistischer AfD-Abgeordneter.  © Soeren Stache/dpa

Dies seien Fraktionschef Hans-Christoph Berndt (69), der Parlamentarische Geschäftsführer Dennis Hohloch (36) sowie die Abgeordneten Lars Günther (49), Daniel Freiherr von Lützow (51) und Jean-Pascal Hohm (28), wie der kommissarische Leiter des Verfassungsschutzes, Axel Heidrich, sagte.

"Neu ist Herr Hohm", sagte Heidrich. In der vorherigen Wahlperiode hatte der Geheimdienst außerdem Lars Schieske (48) und Ex-Landes- und Fraktionschef Andreas Kalbitz (52) als rechtsextremistisch eingestuft - sie sind aber aus dem Parlament ausgeschieden.

Innenminister René Wilke (41, parteilos, für SPD) machte auf die Frage eines Journalisten nach weiteren Einstufungen als rechtsextremistisch hin deutlich, dass dies Vorlauf braucht.

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"Der Verfassungsschutz wird nie - auch nicht zu der jetzigen Stunde - alle Personen, um die es potenziell geht, eingestuft haben, weil eine Einstufung immer Vorarbeit benötigt", sagte Wilke.

Der Verfassungsschutz hatte den AfD-Landesverband vom Verdachtsfall zur gesichert rechtsextremistischen Bestrebung hochgestuft. Weil eine AfD-Klage offen ist, liegt die Hochstufung zunächst auf Eis.

Zahl der Rechtsextremisten in Brandenburg auf Höchststand

Brandenburgs Innenminister René Wilke (41, parteilos, l.) und der kommissarische Leiter des Verfassungsschutzes, Axel Heidrich, haben am Mittwoch den Verfassungsschutzbericht 2024 vorgestellt.
Brandenburgs Innenminister René Wilke (41, parteilos, l.) und der kommissarische Leiter des Verfassungsschutzes, Axel Heidrich, haben am Mittwoch den Verfassungsschutzbericht 2024 vorgestellt.  © Fabian Sommer/dpa

Generell hat die Zahl der Rechtsextremisten in Brandenburg nach Einschätzung des Verfassungsschutzes im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht.

Erfasst wurden 3650 Personen - fast ein Fünftel mehr als im Jahr zuvor, wie Innenminister Wilke bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2024 weiterberichtete. Vier von zehn Rechtsextremisten gelten als gewaltorientiert, diese Zahl stieg um ein Zehntel.

Das Personenpotenzial rechtsextremistischer Parteien liegt demnach in Brandenburg einschließlich des Verdachtsfalls AfD bei 1600 Personen - der Großteil entfällt auf die AfD.

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Die Zahl der Linksextremisten blieb laut dem Bericht im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 550. Der Verfassungsschutz zählte für 2024 zudem 225 Islamisten, das war ein Plus von fünf Menschen.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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