"Frauenkampf"-Demo: Haben Linksradikale ein AfD-Mitglied zusammengeschlagen?

Freiburg - Am Weltfrauentag (8. März) ist ein Mitglied der AfD in Freiburg zusammengeschlagen worden.

Für den AfD-Kreisverband Freiburg kommen die Angreifer aus der linksradikalen Szene. Die Polizei hat bislang keinen Tatverdächtigen festsetzen können. (Symbolbild)
Für den AfD-Kreisverband Freiburg kommen die Angreifer aus der linksradikalen Szene. Die Polizei hat bislang keinen Tatverdächtigen festsetzen können. (Symbolbild)  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Das schreibt der AfD-Kreisverband Freiburg auf seiner Facebook-Seite.

Demnach geschah das am Rande einer Demo zum sogenannten "Frauenkampftag" gegen 20 Uhr. Ein Mitglied des Kreisverbands sei "von mehreren Personen rücklings überfallen und brutal zusammengeschlagen" worden.

Weiter ist zu lesen: "Das Opfer erlitt eine Verletzung am Kopf und wurde zur näheren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Glücklicherweise ergaben die Untersuchungen keine Hinweise auf schwere Verletzungen."

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Der Kreisverband zitiert seinen Sprecher, Tilman Mehler, nach der Attacke: "Mit diesem brutalen Angriff auf eines unserer Mitglieder outen sich die selbst ernannten Antifaschisten wieder einmal als die kriminellen Demokratiefeinde, die sie in Wirklichkeit darstellen."

Er fordert: "Anstatt immer nur gewaltige Summen im Kampf gegen den Rechtsextremismus aufzubringen (...), verlangen wir, dass mit demselben Aufwand und derselben Konsequenz der Linksextremismus in Deutschland zu bekämpfen ist."

Wurde der AfD-Mann von Linksextremen zusammengeschlagen? Bei der Polizei ist von einer Person die Rede, "welche zuvor Versammlungsteilnehmer der Querdenker-Versammlung auf dem Platz der Synagoge war".

Diese sei "körperlich angegangen und am Kopf verletzt" worden. Zum Ausschluss schwerer Verletzungen wurde der Mann ins Krankenhaus gebracht.

"Ein Tatverdächtiger konnte bislang nicht festgesetzt werden, ein Tatzeuge konnte ausfindig gemacht werden, die weiteren Ermittlungen laufen", heißt es von Ermittlerseite.

Linksradikale Attacken häufen sich

Schorndorf, Ende Februar: Nach der Attacke durch Linksradikale ist vom AfD-Wahlstand nichts mehr übrig.
Schorndorf, Ende Februar: Nach der Attacke durch Linksradikale ist vom AfD-Wahlstand nichts mehr übrig.  © Screenshot Facebook.de/AfD Rems-Murr

Fest steht: Am Montag gab es verschiedene Aktionen anlässlich des Weltfrauentags in Freiburg.

Bei einer nicht angemeldeten Demo zum "Frauenkampftag" drängte eine "linksautonome Gruppe" gegen die aufgestellte Polizeikette. "Durch Lautsprecherdurchsagen wurden weitere Gruppen animiert, dem gleich zu tun", schreiben die Beamten.

Die Demonstranten trafen dann gegen 19 Uhr mit etwa 1400 Teilnehmern auf dem Platz der Alten Synagoge ein.

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"Dort befand sich die stationäre Kundgebung mit dem Thema 'Demonstration für ein menschenwürdiges Leben', welche dem Querdenkerbereich zuzuordnen ist", heißt es weiter. Die Mini-Kundgebung umfasste etwa 20 Teilnehmer.

Eine Polizeikette trennte beide Gruppen voneinander.

"Eine 18-jährige weibliche, linksmotivierte Versammlungsteilnehmerin übte gegen 20 Uhr durch Eindrängen gegen Körper und Gesicht eines Beamten in der Polizeikette derart Gewalt aus, dass sie aus der Versammlungsmenge festgenommen und unter Widerstandshandlungen zum Polizeirevier Freiburg-Nord gebracht wurde", schreiben die Ordnungshüter.

Daraufhin hätten sich zahlreiche linke Demonstranten solidarisiert. Nicht einmal die Hälfte der Teilnehmer sei bei der Versammlung auf dem Platz der Alten Synagoge geblieben.

Gegen 20.15 Uhr erfolgte die Attacke auf den AfD-Mann.

Die linksradikale Szene in Baden-Württemberg war zuletzt gehäuft mit Gewalttaten aufgefallen. So waren am vergangenen Samstag in Lörrach drei Polizisten verletzt worden. Ende Februar hatten 15 bis 20 Schläger den AfD-Landtagskandidaten Stephan Schwarz (36) attackiert, einen Wahlstand verwüstet.

In einem später auf der von Linksradikalen benutzten Website Indymedia veröffentlichten mutmaßlichen Bekennerschreiben wurde auf die Kampagne "Antfacsist Action - Gegen rechte Krisenlösungen" verwiesen, welche Anfang Februar durch die linksradikale Szene in Baden-Württemberg initiiert wurde und auf die Landtagswahlen sowie Bundestagswahl im laufenden Jahr abzielt.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

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