Gesichert rechtsextrem: AfD Brandenburg zieht Eilantrag gegen Einstufung zurück

Von Oliver von Riegen

Potsdam - Die Brandenburger AfD hat ihren Eilantrag gegen die Einstufung als gesichert rechtsextremistisch durch den Verfassungsschutz zurückgezogen.

Brandenburgs AfD-Chef René Springer (46) sieht in der Neueinstufung seiner Partei eine politische Instrumentalisierung.
Brandenburgs AfD-Chef René Springer (46) sieht in der Neueinstufung seiner Partei eine politische Instrumentalisierung.  © Patrick Pleul/dpa

Die Partei und die Landtagsfraktion riefen Innenminister René Wilke (41, parteilos, für die SPD) dazu auf, als Konsequenz daraus den Vermerk mit der Begründung zur Einstufung durch den Verfassungsschutz zu veröffentlichen.

Dies war wegen des juristischen Vorgehens der AfD bisher nicht möglich. Die Klage im Hauptverfahren soll aber bestehen bleiben. Die AfD übermittelte die Rücknahme des Eilantrags nach eigenen Angaben am Nachmittag an das Verwaltungsgericht.

AfD-Landeschef René Springer (46) sprach von einer "politischen Instrumentalisierung". Die Öffentlichkeit solle sich selbst ein Bild davon machen, wie der Verfassungsschutz arbeite, sagte Springer in einer Pressekonferenz der Landtagsfraktion.

AfD-Party verboten: Landtagspräsidentin will keine rechten Influencer im Haus
AfD AfD-Party verboten: Landtagspräsidentin will keine rechten Influencer im Haus
Dem Bundesadler zu ähnlich? Patentamt prüft Logo von neuer AfD-Jugend
AfD Dem Bundesadler zu ähnlich? Patentamt prüft Logo von neuer AfD-Jugend

Der Preis sei wegen Rufschädigung hoch. Die Öffentlichkeit solle erfahren, dass die Belege für die Einstufung als gesichert rechtsextrem in sehr großen Teilen eine Mehrheitsmeinung der Gesellschaft widerspiegelten, meinte der Landeschef.

AfD in Brandenburg von Verdachtsfall auf gesichert rechtsextremistisch hochgestuft

Die AfD hat mit ihrem Eilantrag selbst für den Verschluss der Einstufung gesorgt.
Die AfD hat mit ihrem Eilantrag selbst für den Verschluss der Einstufung gesorgt.  © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Der Verfassungsschutz hatte die AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft, vorher war sie ein Verdachtsfall.

Der Minister wies die AfD in der vergangenen Woche im Landtag darauf hin, dass sie es selbst gewesen sei, mit ihrem juristischen Vorgehen für einen Verschluss der Einstufung gesorgt hatte.

Er forderte die AfD auf, mit einer Erklärung den Weg für eine Veröffentlichung freizumachen.

N-Wort-Skandal um AfD-Mann: Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft
AfD N-Wort-Skandal um AfD-Mann: Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft
Bayern-AfD klagt mal wieder gegen Aigner! LT-Präsidentin kontert
AfD Bayern-AfD klagt mal wieder gegen Aigner! LT-Präsidentin kontert

Aus Sicht der AfD hätte der Minister nur die Passagen schwärzen müssen, in denen sie als "gesichert extremistische Bestrebung" bezeichnet wird, damit nicht gegen eine sogenannte gerichtliche Stillhaltezusage verstoßen wird und der Vermerk öffentlich werden kann.

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist der jeweilige Landesverband der AfD bereits als rechtsextremistisch eingestuft.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

Mehr zum Thema AfD: