Das Nazi-Vorleben des Heidenauer AfD-Fraktions-Chefs

Heidenau - Das Ärgernis um die geplante Umbenennung der Ernst-Thälmann-Straße in Heidenau geht weiter. Diesen Donnerstag soll die Rückbenennung beschlossen werden.

Daniel Barthel (37) heute als Fraktions-Chef der Stadtrats-AfD.
Daniel Barthel (37) heute als Fraktions-Chef der Stadtrats-AfD.  © PR

Dass die Straße zu Jahresanfang überhaupt ihren Namen verlieren sollte, war einer Initiative des AfD-Fraktions-Chefs Daniel Barthel (37) zu "verdanken" - einem Mann mit rechtsextremer Vergangenheit.

Laut "Antifa Recherche Team Dresden" (ART) nahm Barthel zwischen 2000 und 2009 an Neonazi-Kundgebungen in Pirna und Dresden teil. Dabei bewegte er sich eng im Umfeld der inzwischen verbotenen rechten Kameradschaft "Skinheads Sächsische Schweiz" (SSS), so das ART.

Barthel selbst sagte dazu auf TAG24-Anfrage: Es sei richtig, dass er in seinen "jungen Jahren" zum Teil "falsche Freunde und somit den falschen Umgang" hatte. "Ich habe an einigen Demonstrationen teilgenommen, für die ich mich heute in Grund und Boden schäme. Mich hat damals als gerade erwachsen gewordener junger Mann das martialische Auftreten und das 'Wir-Gefühl' fasziniert."

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Heute könne er darüber nur den Kopf schütteln. Ab 2003 habe er sich Stück für Stück von einem Teil seines Freundeskreises losgesagt. "2005 brach ich endgültig den Kontakt ab."

Auch im Geiste? Den 1944 im Konzentrationslager Buchenwald ermordeten Thälmann bezeichnet Barthel als "Antidemokraten und Verbrecher" und bezichtigt das Nazi-Opfer Thälmann sogar der "punktuellen Zusammenarbeit" mit den Nazis.

Daniel Barthel bei einer Neonazi-Demonstration 2004 in Pirna.
Daniel Barthel bei einer Neonazi-Demonstration 2004 in Pirna.  © ART Dresden/Antifa Recherche

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