Kein einziger Ausschuss für AfD: Weidel spricht von "Akt der Diskriminierung"

Berlin - Die AfD wollte in mehreren Ausschüssen im Bundestag den Vorsitz übernehmen. Keiner ihrer Kandidaten wurde gewählt.

Die AfD-Parteichefs Alice Weidel (46, l.) und Tino Chrupalla (50, r.) sind wenig erfreut über die Nicht-Wahl ihrer sechs Kandidaten.  © Michael Kappeler/dpa

Die insgesamt 24 ständigen Ausschüsse haben sich am Mittwoch konstituiert, in sechs davon schickte die AfD einen Kandidaten aus ihren Reihen ins Rennen.

Die zahlenmäßig größte Oppositionspartei hätte gerne im Innenausschuss, im Petitionsausschuss, im Ausschuss für Arbeit und Soziales, im Finanzausschuss, im Ausschuss für Recht- und Verbraucherschutz sowie im Haushaltsausschuss die Leitung übernommen.

Wie auch in der vergangenen Wahlperiode gingen jedoch alle AfD-Kandidaten leer aus. Parteichefin Alice Weidel (46) spricht von einem "Akt der Diskriminierung".

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"Damit beschädigen die anderen Parteien, das Bündnis aus CDU, SPD, Grüne und Linken, die demokratischen Institutionen, aber auch die demokratischen Mitwirkungsrechte von über zehn Millionen Wählern", sagte Weidel vor Medienvertretern im Bundestag. Besonders die Abfuhr im Haushaltsausschuss stieß Weidel sauer auf.

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Bisher war es Tradition, dass die jeweils stärkste Oppositionspartei dem Haushaltsausschuss vorsitzt und damit der Regierung beim Geld ausgeben auf die Finger guckt. "Wenn jetzt ausgerechnet die Regierungsparteien verhindern, dass die größte Oppositionskraft im Bundestag der Haushaltsausschuss zukommt, dann ist das eine hoch bedenkliche Entwicklung", sagte Weidel.

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