Bei Umfrage erstmals vor den Grünen: So will die AfD Landtagswahl gewinnen
Von Nico Pointner
Stuttgart - Nun stehen die Grünen von Winfried Kretschmann (76, Grüne) nicht mal mehr auf Platz zwei: Die AfD hat sie erstmals überholt, wie eine aktuelle Umfrage des Meinungsinstituts INSA zeigt.

Demnach würden sich 17 Prozent der Befragten für die Grünen entscheiden, wenn kommenden Sonntag in Baden-Württemberg gewählt würde - das sind drei Prozentpunkte weniger als im Vormonat.
Die AfD legt hingegen einen Punkt zu und kommt jetzt auf 19 Prozent. Die Linke kann ihr Ergebnis im Vergleich zum Vormonat sogar verdoppeln und liegt jetzt bei 8 Prozent.
"Die Grünen sind die größten Verlierer dieser Umfrage, die Linke ist die größte Gewinnerin", sagt INSA-Geschäftsführer Hermann Binkert. Die CDU bleibt stärkste Kraft im Südwesten mit unverändert 31 Prozent. Befragt wurden in den vergangenen Tagen 1000 Bürgerinnen und Bürger im Südwesten ab 18 Jahren.
Die Landtagswahlen im Südwesten finden im März 2026 statt, für die CDU tritt der designierte Spitzenkandidat Manuel Hagel (37, CDU) aus Ehingen an, für die Grünen der frühere Bundesminister, Cem Özdemir (59, Grüne), er stammt aus Bad Urach.
Die Südwest-AfD zieht mit Landeschef Markus Frohnmaier (34) als Spitzenkandidat in den Wahlkampf. Man erhebe Anspruch, als Volkspartei auch einen Regierungsanspruch zu artikulieren, erklärte der Co-Vorsitzende, Emil Sänze (74), in Stuttgart. "Wir wollen den Ministerpräsidenten stellen."
AfD will 9-Punkte-Sofortprogramm umsetzen

Inhaltlich will die AfD in den ersten 100 Tagen an der Macht ein 9-Punkte-Sofortprogramm umsetzen. Der Tenor: Baden-Württemberg befinde sich im Niedergang, egal ob es um Wirtschaft geht, um Bildung oder Sicherheit - und nur die AfD könne den Niedergang stoppen.
Gefordert wird unter anderem eine Wiederbelebung der wirtschaftlichen Beziehungen des Landes zu Russland. 400 Millionen Euro, die bislang in Klimaschutzmaßnahmen fließen, sollen umgelenkt werden in einen Energierabatt für Bürger und Unternehmen.
Das Autoland Baden-Württemberg will die AfD retten - alle öffentlichen Unternehmen und Behörden des Landes sollen etwa verpflichtet werden, für ihren Fuhrpark nur noch Autos aus dem Südwesten anzuschaffen.
Im Bildungsbereich fordern die Rechtspopulisten eine Abkehr von der Idee von der Gemeinschaftsschule. Zudem sollen alle Schulen mit Schwarz-Rot-Gold beflaggt werden. Es soll mehr Polizei im Südwesten geben und einen Volksentscheid zu irregulärer Migration.
Titelfoto: Markus Lenhardt/dpa