"Kommen sie zahlreich!": Höcke bittet zur Demo nach Berlin!

Eisenach - AfD-Fraktionschef Björn Höcke (48) hat in einer Videobotschaft die Menschen dazu aufgerufen, am 29. August zur Freiheits-Demo nach Berlin zu kommen. 

AfD-Fraktionschef Björn Höcke (48) im Thüringer Landtag.
AfD-Fraktionschef Björn Höcke (48) im Thüringer Landtag.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

In Deutschland steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiter an. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Freitag 1427 neue Fälle (Stand: 21. August, 13.45 Uhr). Vor allem Reiserückkehrer bringen das Virus wieder mit nach Deutschland.

Angesichts der jetzt wieder steigenden Fallzahlen sollte man ja eigentlich wieder etwas vorsichtiger durch den Alltag gehen. 

Zumindest wäre das, angesichts der Neuinfektionen, die Schlussfolgerung. Eine andere Meinung vertritt dagegen wohl Thüringens AfD-Fraktionschef Björn Höcke (48). 

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In einer Videobotschaft bittet er die Menschen zur Berlin-Demo am 29. August zu kommen. Unter dem Namen "Berlin invites Europe – Fest für Freiheit und Frieden", soll die Hauptstadt laut Veranstalter das Ziel aller Corona-Skeptiker, Freiheitsfreunde, Wahrheitskrieger sein. 

Höcke sieht seiner Ansicht nach die Freiheit in Gefahr

Höcke erklärt in seinem Video, dass er sich nicht als Parteivorsitzender, sondern als freiheitsliebender Staatsbürger meldet. 

Laut dem 48-Jährigen sei die Freiheit in Deutschland bedroht. Wer zur Demo erscheint, setze seiner Meinung nach ein kraftvolles Zeichen für die Freiheit. 

"Kommen sie zahlreich und leisten Sie ihren Dienst für eine freiheitsbestimmte Zukunft", sagt der ehemalige Gymnasiallehrer und ruft gegen Ende des Videos seine Thüringer Parteikollegen und darüber hinaus auf, sich an der Demo zu beteiligen. 

Thüringer Parteien äußern sich kritisch zum Aufruf

Kritik am Aufruf Höckes gab es von der LINKEN-Thüringen. Auf Nachfrage von TAG24 gab die Partei folgendes Statement ab:

"Seit Beginn der Corona-Pandemie versucht die AfD, die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu behindern. Wer angesichts steigender Infektionszahlen zu Großdemonstrationen aufruft, tut dies bewusst zu Lasten besonders gefährdeter Menschen."

Weiter heißt es: "DIE LINKE Thüringen hat sich in der ganzen Pandemiezeit bemüht, Grundrechte nur so minimal wie nötig einzuschränken." 

Demonstrationen mit dem Ziel die Corona-Schutzmaßnahmen auszuhebeln, führen laut der Partei zu mehr Infektionen, seien wirtschaftsschädlich und sorgen nur dafür, dass Corona ein noch längerer Alltagsbegleiter wird.  

Auch die SPD äußerte sich negativ über Höckes Video.

Die Gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, Dr. med. Cornelia Klisch (48), hält den Aufruf zur Teilnahme an einer Massenveranstaltung für absolut verantwortungslos. 

"Es steht jedem frei, an dieser Demonstration teilzunehmen, das ermöglicht schließlich unser Grundgesetz. Wer aber die Hygienemaßnahmen nicht einhält, gefährdet nicht nur sich, sondern auch andere und setzt allen Beteiligten einem Risiko aus, das wir gerade erst lernen einzuschätzen", erklärte sie.  

Zur Demonstration lädt die Stuttgarter Initiative Querdenken-711 ein. 

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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