Dresden - In Dresden ist ein Mitarbeiter des AfD-Politikers Maximilian Krah (47) festgenommen worden. Inzwischen hat die Parteispitze deshalb ein Krisengespräch angesetzt.

Krah sei auf dem Weg nach Berlin, teilten die Parteichefs Alice Weidel (45) und Tino Chrupalla (49) am Dienstag mit. "Wir werden uns heute Abend oder spätestens morgen früh mit ihm zusammensetzen", erklärte Chrupalla.

"Wir sehen es als absolut beunruhigend an, wenn natürlich ein Mitarbeiter hier festgenommen wurde (...)". Außerdem kündigten die AfD-Chefs eine Stellungnahme nach dem Gespräch für "spätestens Mittwochmorgen" an.

Rückblick: Jian G. (43) wurde in der Nacht auf Dienstag durch das Landeskriminalamt Sachsen vorläufig festgenommen, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstagmorgen mit.

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Der 43-Jährige arbeitet als Assistent für den AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl und steht im Verdacht, im Auftrag Chinas spioniert zu haben.

Die Rede ist dabei von einer Agententätigkeit in "einem besonders schweren Fall". Jian G., der seit 2019 im EU-Parlament tätig ist, soll im Januar 2024 mehrmals "Informationen über Verhandlungen und Entscheidungen im Europäischen Parlament" an seine chinesischen Auftraggeber weitergegeben haben.

Zudem soll er Daten über chinesische Oppositionelle in der Bundesrepublik gesammelt und in den Fernen Osten übermittelt haben. Der 43-Jährige wird im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt.

Ein Zusammenhang zu den Festnahmen dreier Deutscher am gestrigen Montag bestehe aber nicht. Es handle sich um "unterschiedliche Verfahren", erklärte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft gegenüber TAG24 am Vormittag. Auch das Trio wird beschuldigt, für China spioniert zu haben.

Gegen Mittag äußerte sich AfD-Mann Krah selbst zu der Festnahme seines Mitarbeiters. "Von der Festnahme meines Mitarbeiters Jian Guo habe ich heute Vormittag aus der Presse erfahren. Weitere Informationen liegen mir nicht vor", schrieb er in einem Beitrag auf X.

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Sollten sich die Spionage-Vorwürfe bewahrheiten, kündigte Krah eine "sofortige Beendigung des Dienstverhältnisses" an. Seitens des EU-Parlaments tätigte man diesen Schritt bereits am Nachmittag und suspendierte Jian G. mit sofortiger Wirkung, wie die Behörde mitteilte.

Der AfD-Politiker sorgte bereits gegen Ende des letzten Jahres wegen einer "China-Affäre" für Ärger, als Recherchen aufgedeckt hatten, dass der 47-Jährige über seine Firma "Neue Seidenstraße e.V." sogar Gelder vom kommunistischen Staat erhalten haben soll.

Erstmeldung von 8.44 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 15.55 Uhr.