Schickte Matthias Helferich menschenverachtende Mails? AfD-Politiker spricht von Manipulation
Berlin - Der kontroverse AfD-Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich (36) wurde mit menschenfeindlichen E-Mails aus seiner Vergangenheit konfrontiert.

Einer Recherche des "Spiegel" zufolge soll Helferich während seiner Mitgliedschaft bei einer Burschenschaft namens "Frankonia" unzählige rassistische Nachrichten verschickt haben. Entsprechende Chats würden aus den Jahren 2014 bis 2016 vorliegen, heißt es in einem Bericht vom Freitag.
Die angeblichen Äußerungen des AfD-Politikers, die vom Spiegel zitiert werden, sind dabei besonders krass. So habe Helferich in einer Mail etwa mit folgenden Worten die Rückgabe mehrerer Bücher gefordert, die er offenbar einem anderen Mitglied der Burschenschaft ausgeliehen hatte: "Du hast noch meine gesamte Rassenkunde-Literatur, du jüdischer Langfinger."
In einer weiteren Nachricht soll Helferich betont haben, dass er gerne als "Holocausleugner_ln" angeredet werden wolle. An anderer Stelle habe der 36-Jährige ein Gedicht auf geschmacklose Weise umgedichtet: "Advent, Advent, ein Asylantenheim brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht der Helferich vor der Reichstagstür."
Matthias Helferich wehrt sich gegen Vorwürfe
Helferich selbst behauptet gegenüber dem Spiegel, dass diese Nachrichten nicht von ihm "verfasst oder versendet" worden seien. Zudem würde sich die in den Mails verwendete Sprache stark von seinem eigenen Sprachgebrauch unterscheiden.
Stattdessen sprach Helferich von Manipulation und verwies darauf, dass damals bereits der Mail-Account eines "Bundesbruders" gehackt worden sei. Der AfD-Politiker schließe nicht aus, dass auch er Opfer eines solchen Angriffs gewesen sei.
Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa