Nach Hitler-Persiflage bei AfD-Jugend: Erste Konsequenzen für Alexander Eichwald

Von Jörg Ratzsch

Herford/Gießen - Nach dem Aufsehen erregenden Auftritt von Alexander Eichwald bei der Gründungsveranstaltung der neuen AfD-Jugendorganisation "Generation Deutschland" (GD) in Gießen hat ihn die AfD in Herford aus ihrer Fraktion im dortigen Stadtrat abgezogen.

Bei einer Bewerbungsrede für einen Vorstandsposten hatte der Kandidat Alexander Eichwald eindeutig Adolf Hitler nachgeahmt.
Bei einer Bewerbungsrede für einen Vorstandsposten hatte der Kandidat Alexander Eichwald eindeutig Adolf Hitler nachgeahmt.  © Screenshot/AfDTV

Das sagte der Bielefelder AfD-Bundestagsabgeordnete Maximilian Kneller (32). Zudem laufen nach seinen Angaben im AfD-Kreisverband die Vorbereitungen für ein Parteiausschlussverfahren gegen Eichwald.

Er sei erst seit ein paar Wochen in der AfD gewesen. Es kenne ihn kaum jemand, sagte Kneller. "Und diejenigen, die ihn kannten, sagen, dass er nie das R gerollt hat." Er habe sich bisher unauffällig verhalten. Das spreche dafür, dass sein Auftritt in Gießen eine Aktion gewesen sei, ob auf eigene Faust oder im Auftrag Dritter sei Spekulation.

Die AfD sei sich sofort einig gewesen und leite alles in die Wege, "um ihn überall dort, wo es gehe loszuwerden."

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Die Stadt Herford aktualisierte am Montag ihre Angaben zu Eichwald auf der Internetseite des Stadtrates: Seit der Konstituierung des neu gewählten Stadtparlamentes vor wenigen Wochen war er dort als Mitglied der AfD-Fraktion genannt. Seit diesem Montag ist er als fraktionsloser, sachkundiger Bürger in mehreren Ausschüssen tätig.

Rede erinnerte in Ton und Stil an Adolf Hitler

Eichwald hatte sich in Gießen für einen Vorstandsposten in der "Generation Deutschland" beworben. In seiner Bewerbungsrede fuchtelte er mit dem Finger, und drosch mit rollendem "R" scharf-rechte Parolen. Der Auftritt erinnerte in Ton und Stil an NS-Reichskanzler Adolf Hitler.

AfD-intern und im Netz läuft seitdem eine große Diskussion darüber, ob das eine gezielte Aktion war.

Eichwald sprach die Teilnehmer mit "Parteigenossen" und "Volksgenossen" an und rief in den Saal: "Die Liebe und Treue zu Deutschland teilen wir uns hier gemeinsam" und "es ist und bleibt unsere nationale Pflicht, die deutsche Kultur vor Fremdeinflüssen zu schützen".

Titelfoto: Screenshot/AfDTV

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