BSW vor Umbruch – Friederike Benda soll neue Spitze in Brandenburg werden!

Von Monika Wendel

Potsdam - Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Brandenburg wählt an diesem Samstag bei einem Parteitag eine neue Führungsspitze.

Laut Friederike Benda (38) soll das BSW eine der stärkten politischen Kräfte in Brandenburg werden.  © Matthias Bein/dpa

Die stellvertretende Bundesvorsitzende Friederike Benda (38) aus dem Kreis Oberhavel soll Nachfolgerin von Robert Crumbach (62) werden, der bislang BSW-Landesvorsitzender ist. Das BSW will den Aufbau der noch jungen Partei mit derzeit um die 190 Mitgliedern vorantreiben und sich künftig in den Regionen stärker verankern.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte die 38 Jahre alte Politikerin Benda, das BSW wolle "perspektivisch" eine der stärkten politischen Kräfte in Brandenburg werden. "Wir müssen beweisen, dass wir eine Partei aufbauen, die nah an den Menschen bleibt." Bis Ende des Jahres solle über rund 1000 noch offene Mitglieds-Anträge entschieden werden.

In einem Leitantrag des BSW-Landesvorstandes zum Parteitag in Kleinmachnow östlich von Potsdam heißt es, der Parteiaufbau gehe jetzt richtig los.

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Im September solle mit der Gründung von Kreisverbänden begonnen werden. Bei einer Wahlumfrage im Juni kam das BSW in Brandenburg, das gemeinsam mit der SPD regiert, auf 9 Prozent und büßte 3 Punkte ein.

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BSW soll Brandenburg-Partei mit Fokus auf Wirtschaft und Frieden bleiben

Im Frühjahr 2025 hatte Robert Crumbach (62) angekündigt, dass er sich vom BSW-Landesvorsitz zurückziehen wird.  © Soeren Stache/dpa

Dem "Nordkurier" und "Tagesspiegel" sagte Benda, das BSW brauche eine inhaltliche Profilschärfung: "Und zwar als Brandenburg-Partei". Dazu gehöre, dass sich das BSW im Bereich der Wirtschaft um eine günstige Energieversorgung und den Erhalt der Ölraffinerie PCK in Schwedt kümmere.

"Aber auch der ländliche Raum muss eine stärkere Priorität bekommen, etwa durch eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Und natürlich bleiben wir eine Friedenspartei, die gegen Aufrüstung kämpft", sagte Benda der Zeitung.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht fordert etwa ein Ende des Öl-Embargos gegen Russland und einen Stopp deutscher Waffen-Lieferungen an die Ukraine.

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Finanzminister Crumbach hatte im Frühjahr angekündigt, dass er sich vom BSW-Landesvorsitz zurückziehen wird und nannte als Grund die Doppelbelastung. Der Landesvorstand hatte dann Benda einstimmig als Kandidatin für die Nachfolge nominiert. Die 38 Jahre alte Juristin war auch Spitzenkandidatin des Landesverbands für die Bundestagswahl. Einen Einzug in den Bundestag verpasste die Partei im Februar.

Beim Landesparteitag kann es weitere Bewerbungen um den Landesvorsitz geben: Vinzenz Lorenz - früher bei der Linken - kündigte an, auch für die Nachfolge von Crumbach kandidieren zu wollen. Eine Doppelspitze halte sie zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht für sinnvoll, sagte Benda.

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