Von Inga Jahn
Thüringen - Thüringens BSW-Landeschefin Katja Wolf (49) hätte sich eine spätere Änderung des Namens ihrer Partei gewünscht. Sie glaube, die Partei hätte es bei den Wahlen in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern mit dem alten Namen leichter, sagte die Politikerin im "Deutschlandfunk".
Mit dem neuen Namen "Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft" könne sie dennoch "gut leben", da er den Markenkern der Partei treffe.
Zu jenem Markenkern gehöre auch ein "klares Profil gegen die AfD", betonte Wolf. Auch nach der Änderung des Namens will die Partei das Kürzel BSW behalten, so der Vorschlag des Präsidiums und des Vorstands, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Präsidiums erfuhr.
Das letzte Wort hat ein BSW-Parteitag in Magdeburg Anfang Dezember.
In der Vergangenheit hatte es zwischen dem thüringischen Landesverband und der BSW-Parteispitze in Berlin immer wieder Uneinigkeit gegeben. Wolf sprach sich trotzdem dafür aus, dass die bisherige Parteichefin und BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht (56) auch in Zukunft eine Führungsposition übernimmt.
Katja Wolf: Wagenknecht soll bleiben
Wagenknecht ist die tragende Figur und bei Weitem das bekannteste Gesicht der Partei. Sie hatte sie nach ihrem Bruch mit der Linken 2024 gegründet. Zuletzt hatte das BSW nach eigenen Angaben etwa 5000 Mitglieder. Die 56-Jährige hat bisher offen gelassen, ob sie beim Parteitag erneut als Vorsitzende kandidiert.
Sie habe die Hoffnung, dass Wagenknecht weiterhin ihre Popularität und ihre politischen Punkte einbringt, sagte Wolf. Die Uneinigkeiten bezeichnete sie als "alten Kaffee", den man nicht noch mal aufwärmen müsse.
Die Landeschefin schloss aus, selbst die Führung der Bundespartei zu übernehmen. Sie sei sehr ausgelastet und glücklich damit, was sie in Thüringen schaffen kann, sagte Wolf. "Das ist genau der Ort, wo ich hingehöre."
Ob die Partei ohne die Personalisierung und ohne Wagenknechts Namen punkten kann, ist offen. In der Frage Programmatik sei noch "ein dickes Brett zu bohren", sagte Wolf. In Thüringen werde innerhalb der Partei "wild diskutiert".