Fünf vor zwölf! CDU nach Hacker-Angriff in Angst, Parteiarbeit leidet

Berlin - Eine Woche vor der Europawahl wurde die CDU Opfer einer Cyber-Attacke. Unter den Christdemokraten geht jetzt die Angst um!

Bei der CDU ist es fünf vor zwölf und damit höchste Zeit, das Online-Leck in den eigenen Reihen zu finden.
Bei der CDU ist es fünf vor zwölf und damit höchste Zeit, das Online-Leck in den eigenen Reihen zu finden.  © Michael Kappeler/dpa

Denn wie BILD berichtete, hatte der Online-Angriff "dramatische Auswirkungen". So habe die zentrale Mitgliederdatei abgeschaltet werden müssen. Sie befand sich in einer Cloud der angegriffenen "Union Betriebs-GmbH".

Innerhalb der CDU sei die Angst umgegangen, dass sensible Daten der mehr als 360.000 Parteimitglieder in die Hände der Cyber-Kriminellen (womöglich Spione aus dem Ausland) fallen könnten.

Der Aufruhr soll zur Folge gehabt haben, dass sämtliche Landesverbände einen Alarmbrief von CDU-Bundesgeschäftsführer Christoph Hoppe bekamen. Höchste Vorsicht sei geboten, Zugriffe auf die Datenbank sollen nur erfolgen, wenn es unausweichlich ist.

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Hoppe habe zudem gefordert, dass die Versammlungen zur Kür der Bundestagskandidaten so lange wie möglich hinausgezögert werden sollen. Fristen des Bundestagswahlgesetzes dürften außerdem, wenn nötig, "großzügiger" ausgelegt werden.

CDU wurde schon zu Himmelfahrt Opfer eines Cyber-Angriffs

Parteichef Friedrich Merz (68) dürfte die jüngsten Ergebnisse mit Sorge betrachten.
Parteichef Friedrich Merz (68) dürfte die jüngsten Ergebnisse mit Sorge betrachten.  © Christoph Soeder/dpa

Laut BILD gehen die Sicherheitsvorkehrungen so weit, dass Partei-Schatzmeisterin Julia Klöckner (51) noch nicht einmal mehr Rechnungen verschicken könne. Parteiarbeit sei wegen der verschärften Vorkehrungen kaum möglich.

Glücklich schätzen könnten sich derweil Verbände (darunter die Junge Union), die auf Dezentralität gesetzt haben und die Mitgliederdaten der CDU auf eigenen Servern gespeichert hatten. Sie können weiterhin auf alle Daten zugreifen.

Bereits zu Himmelfahrt soll die IT-Abteilung der Partei angegriffen worden sein. Eine CDU-Sprecherin habe die Attacke damals verneint, so BILD.

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Derweil würden die Partei-Vorstände darüber grübeln, wo das Datenleck verursacht worden ist. Andere Partien (zum Beispiel die CSU) seien nämlich von Angriffen verschont geblieben.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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