Ex-SPD-Abgeordneter Florian Post tritt in CSU ein

München - Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post (41) ist in die CSU eingetreten.

Florian Post (41) hat bei der CSU eine neue politische Heimat gefunden.
Florian Post (41) hat bei der CSU eine neue politische Heimat gefunden.  © Matthias Balk/dpa

Nach seinem Austritt aus der SPD sei die CSU für ihn "die richtige Antwort", sagte Post der "Süddeutschen Zeitung". "Ich war ja schon immer dem bürgerlichen Lager zuzuordnen."

Aus der SPD-Spitze in Bayern hieß es am Dienstag, der Parteiwechsel sei nicht überraschend gekommen. "Post für Söder - das überrascht mich nicht", sagte auch SPD-Landeschef Florian von Brunn (53) auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Post war erst im August aus der SPD ausgeschieden. Für die Sozialdemokraten hatte der 41-Jährige acht Jahre, von 2013 bis 2021, ein Bundestagsmandat inne.

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Dabei war er unter anderem durch scharfe Kritik am heutigen Kanzler Olaf Scholz (64) und der früheren Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles (52) aufgefallen. Auch innerhalb des Landesverbandes Bayern war Post immer wieder durch teils harsche und heftige Kritik in der Öffentlichkeit an Parteifreunden aufgefallen.

Nachdem es vor der vergangenen Bundestagswahl internen Streit bei der Listenaufstellung gegeben hatte, brach Post mit seiner bisherigen Partei. Sebastian Roloff (39) setzte sich bei der Aufstellung der SPD-Landesliste gegen Post durch.

Florian Post: SPD "für Menschen mit gewöhnlichen Alltagssorgen" nicht wählbar

In seinem Austrittsschreiben hatte Post beklagt, die SPD in München setze sich nicht mehr für Handwerker, Gewerbetreibende und Gastronomen ein, sondern versuche, "kleinsten Minderheiten nachzueifern". Er spottete über die Idee, Gender-Beauftragte in Kitas zu etablieren, SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (33) warf er Opportunismus vor und kritisierte SPD-Steuerpläne als "linke Ideologie".

Die SPD sei "für Menschen mit gewöhnlichen Alltagssorgen keine wählbare Partei mehr", schrieb Post weiter.

Es gebe eine zunehmende Entfremdung zwischen "der heutigen Funktionärsschicht einerseits und der Mehrheit der Mitglieder, den noch verbliebenen Stammwählern und den massenhaft abgesprungenen Ex-Wählern".

Titelfoto: Matthias Balk/dpa

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