Die Linke kämpft für besseres Essen im Knast

Dresden - Die Verpflegung und Bezahlung von Gefängnisinsassen in Sachsen ist in die Kritik geraten. Die Linken halten die aktuelle Situation für unangemessen und fordern bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen hinter Gittern.

Kommt zu wenig auf den Knast-Teller? Die Linke jedenfalls ist davon überzeugt.  © Julian Stratenschulte/dpa

"Das Geld, das für das Essen der Gefangenen aufgewendet wird, ist seit 2021 von durchschnittlich 3,24 Euro am Tag um nur 71 Cent auf 3,95 Euro im Jahr 2024 gestiegen.

Von 2023 zu 2024 sank der durchschnittliche Verpflegungssatz in fünf der zehn Justizvollzugsanstalten sogar", erklärte die Linke-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel (46), die die Zahlen zuvor beim Justizministerium erfragt hatte.

Nach ihrer Ansicht reichen die Verpflegungssätze weder für eine ausreichende noch eine ausgewogene Ernährung.

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Nagel: "Eine Zusatzversorgung mittels des überteuerten Gefangeneneinkaufs können sich die oft aus prekären Verhältnissen stammenden Inhaftierten nicht leisten - auch, weil sie für ihre Arbeit nur einen Hungerlohn bekommen."

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Die JVA Bautzen ist eine von zehn Justizvollzugsanstalten in Sachsen.  © Oliver Killig/dpa
Laut Justizministerium sind in Sachsen aktuell 2 985 Häftlinge und Sicherungsverwahrte untergebracht, was einer durchschnittlichen Auslastung von 79,5 Prozent entspricht.  © Sebastian Willnow/dpa

Gefangene erhalten geringen Stundenlohn im Knast

Juliane Nagel (46) ist Landtagsabgeordnete der Linken.  © imago/ddbd

Bisher erhielten Gefangene zwischen 9,71 und 20,22 Euro pro Tag, die Stundenlöhne würden maximal 2,50 Euro betragen, rechnet Nagel vor.

"Arbeit zu einem kümmerlichen Lohn und ohne soziale Vorsorge bereitet nicht auf das Leben in Freiheit vor", kritisierte die Abgeordnete.

Wie das Justizministerium auf Anfrage mitteilte, wird eine Neuregelung derzeit erarbeitet.

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"Kernpunkt der sächsischen Überlegungen ist eine angemessene Erhöhung der Eckvergütung sowohl für die Gefangenen als auch für die Untergebrachten in der Sicherungsverwahrung", erklärte Sprecher Wieland Schwanebeck.

Details nannte er mit Verweis auf die laufenden Gespräche nicht. Eine Umsetzung sei zum 1. Juli 2026 geplant.

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