Krebs! Ministerpräsidentin Manuela Schwesig legt SPD-Amt nieder

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (45, SPD) hat Brustkrebs.

Manuela Schwesig (45) spricht bei einer Pressekonferenz mit Journalisten. (Archivbild)
Manuela Schwesig (45) spricht bei einer Pressekonferenz mit Journalisten. (Archivbild)  © dpa/Bodo Marks

Das gab sie bei der Kabinettssitzung am Dienstag in Schwerin bekannt, wie die Staatskanzlei mitteilte.

"Die gute Nachricht ist: Dieser Krebs ist heilbar. Allerdings ist dafür eine medizinische Behandlung notwendig", sagte Schwesig den Angaben zufolge.

Dies werde dazu führen, dass sie in den kommenden Monaten nicht an allen Tagen öffentliche Termine wahrnehmen könne.

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Sie sei sehr zuversichtlich, wieder vollständig gesund zu werden, so Schwesig weiter.

Deshalb wolle sie das Amt der Ministerpräsidentin und auch den SPD-Parteivorsitz in Mecklenburg-Vorpommern weiter ausüben.

Ihre Parteiämter auf Bundesebene werde sie jedoch niederlegen. Schwesig ist derzeit eine von drei kommissarischen SPD-Bundesvorsitzenden.

Bereits ihr Vorgänger als Ministerpräsident Erwin Sellering (69) trat wegen einer Krebserkrankung zurück.

Update, 13.04 Uhr

Wegen ihrer Krebserkrankung tritt Manuela Schwesig als kommissarische SPD-Bundesvorsitzende zurück. (Archivbild)
Wegen ihrer Krebserkrankung tritt Manuela Schwesig als kommissarische SPD-Bundesvorsitzende zurück. (Archivbild)  © dpa/Wolfgang Kumm

Manuela Schwesig hatte sich in den vergangenen zehn Jahren im Eilzugtempo in die erste Reihe der deutschen Politik vorgearbeitet. Nach nur vier Jahren als Stadtvertreterin in Schwerin wurde sie 2008 - gerade 34 Jahre alt - Sozialministerin Mecklenburg-Vorpommerns und 2013 dann Bundesfamilienministerin.

Nach nur sechs Jahren Parteizugehörigkeit war Schwesig 2009 als Hoffnungsträgerin der Ost-SPD Bundesvize ihrer Partei geworden.

Im Sommer 2017 gab sie ihr Ministeramt in Berlin vorzeitig auf und übernahm vom damals an Krebs erkrankten Erwin Sellering (SPD) auf dessen Wunsch das Ministerpräsidenten-Amt.

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Doch auch in ihrer neuen Funktion blieb die heute 45-Jährige bundespolitisch aktiv und trat dabei vorrangig als Fürsprecherin für die Interessen der Ostdeutschen in Erscheinung.

Seit dem Rücktritt von Andrea Nahles ist eine von drei kommissarischen SPD-Bundesvorsitzenden. Zusammen mit Malu Dreyer und Thorsten Schäfer-Gümbel wollte sie die Partei bis zur geplanten Wahl eines Führungsduos im Dezember anführen.

Schwesig wurde 1974 in Frankfurt (Oder) geboren. Im Land Brandenburg verlebte sie auch ihre Kindheit, legte das Abitur ab und absolvierte ihr Studium zur Diplom-Finanzwirtin. Im Jahr 2000 zog sie nach ihrer Heirat nach Schwerin, wo sie heute mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt.

Titelfoto: dpa/Bodo Marks

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