Auch in Sachsen eine Partei: Werteunion will bei Landtagswahl ein Wort mitreden

Dresden - Die konservative Werteunion hat sich nun auch in Sachsen als Partei aufgestellt. Im Beisein von Bundeschef Hans Georg Maaßen (61) wurde der Unternehmer Heiko Petzold am heutigen Sonntag in Dresden zum Landesvorsitzenden gewählt.

Die Mitglieder der Werteunion sitzen anlässlich der Gründung des Landesverbandes ihrer Partei in Sachsen zusammen.
Die Mitglieder der Werteunion sitzen anlässlich der Gründung des Landesverbandes ihrer Partei in Sachsen zusammen.  © Sebastian Kahnert/dpa

"Ich freue mich und bin stolz darauf, dass ich in meiner Heimat Sachsen für die Werteunion antreten darf. Ich bin Unternehmer, komme aus der Mitte der Gesellschaft und weiß, was draußen im Land los ist. Deshalb werde ich Probleme nicht nur beschreiben. Ich will sie lösen", zitierte die Partei ihren Chef, der zugleich auf Platz 1 der Landesliste für die Landtagswahl am 1. September steht.

Auch Maaßen hatte sich zuvor schon über den Antritt seiner Partei im Freistaat geäußert. "Ich freue mich sehr, dass wir nun in Sachsen die Möglichkeit bekommen werden, aktiv Politik auf Landesebene mitzugestalten.

Wir stehen für Werte und Freiheit. Ich bin sicher, dass wir auf die Unterstützung ganz vieler Sachsen zählen können", erklärte der frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz.

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Nach Thüringen und Schleswig-Holstein hat sich nun in Sachsen der dritte Landesverband der Werteunion gegründet. Laut Angaben eines Sprechers zählt dieser 40 Mitglieder, bei 50 weiteren wird die Aufnahme geprüft. Anders als in Thüringen plant die Partei keine Teilnahme an den Kommunalwahlen im Juni.

Ein weiterer "Lückenfüller"?

Hans Georg Maaßen (61), Bundesvorsitzender der Werteunion, war auch mit von der Partie.
Hans Georg Maaßen (61), Bundesvorsitzender der Werteunion, war auch mit von der Partie.  © Sebastian Kahnert/dpa

Bisher hatte die Werteunion in Sachsen eher ein Schattendasein geführt. Als Konsequenz aus früheren Querelen hatten sich Teile der Konservativen 2022 entschieden, im Freistaat unter dem Namen Heimatunion weiterzumachen.

Deren Chef Sven Eppinger - der zur Landtagswahl für die CDU antritt - hält die Etablierung der Werteunion als Partei für kontraproduktiv. Damit würde das bürgerliche Lager nur weiter zersplittert, sagte er unlängst der Deutschen Presse-Agentur.

Der CDU sei es durch Kurskorrekturen gelungen, die "Repräsentationslücke" zwischen ihr und der AfD zu verkleinern. In dieser Lücke würden sich bereits die Freien Wähler und das "Bündnis Deutschland" tummeln.

Als weiterer 'Lückenfüller' werde die Werteunion lediglich erreichen, dass mehr Wählerstimmen an der 5-Prozent-Hürde scheitern.

Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Kahnert/dpa

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