Björn Höcke will Thüringen so unattraktiv wie möglich für Flüchtlinge machen

Von Stefan Hantzschmann

Erfurt - Thüringens AfD-Fraktionschef Björn Höcke (53) wünscht sich ein sogenanntes Remigrationsprogramm erst in Thüringen und dann im Bund.

Thüringens AfD-Fraktionschef Björn Höcke (53) hat im Landtag von Remigrations-Plänen gesprochen.
Thüringens AfD-Fraktionschef Björn Höcke (53) hat im Landtag von Remigrations-Plänen gesprochen.  © Bodo Schackow/dpa

"Wir als AfD wollen Deutschland und Thüringen so unattraktiv wie möglich für soziale Migranten machen und wo rechtlich möglich, wollen wir die Folgen des von ihnen praktizierten Migrationsextremismus abwickeln", sagte Höcke in einer Aktuellen Stunde im Thüringer Landtag. Laut Höcke heiße das im AfD-Jargon "Remigration".

"Mit diesem Remigrationsprogramm werden wir hier in Thüringen beginnen und werden dann im Bund mit diesem guten Ansatz der Politik für Deutschland und das deutsche Volk fortfahren", erklärte der 53-Jährige.

Höcke behauptete, Deutschland sei durch "Masseneinwanderung (...) ärmer, dümmer und unsicherer geworden". Der CDU-Abgeordnete Wolfgang Weißkopf (66) betonte, es könne von Masseneinwanderung keine Rede sein.

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Die SPD-Abgeordnete Dorothea Marx (67) wies darauf hin, dass sich 2015 vor allem Kriegsflüchtlinge auf den Weg gemacht hatten. "Es war also ein Akt der Menschlichkeit", teilte sie mit. Die Aufnahme der Geflüchteten sei schwierig und ungeordnet gewesen, es habe auch Fehler gegeben. Aber Grund für das Handeln sei Menschlichkeit gewesen. Ähnlich äußerte sich Migrationsministerin Beate Meißner (43, CDU).

Über den Begriff Remigration gibt es seit langem Diskussionen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff Remigration verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa

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