Thüringens MP Ramelow zu Migrationsdebatte: "Am Ende kommt nur das Gefühl raus: Die AfD hat es ja gesagt"

Berlin - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (68, Linke) hat die Migrationsdebatte beklagt und mehr Zuwanderung gefordert.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (68, Linke) sagte laut RND auch: "Flüchtlinge, die bei uns permanent die Regeln brechen oder gar im Herkunftsland Urlaub machen, haben mit Recht keinen Schutzstatus mehr." (Archivbild)
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (68, Linke) sagte laut RND auch: "Flüchtlinge, die bei uns permanent die Regeln brechen oder gar im Herkunftsland Urlaub machen, haben mit Recht keinen Schutzstatus mehr." (Archivbild)  © Hannes P. Albert/dpa

Er kriege langsam "Angst" vor der gesellschaftlichen Debatte, wie Ramelow dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mitteilte. Diese werde von "spektakulären und sehr negativen Fällen dominiert wird und nicht von den vielen Fällen, in denen Integration gelingt."

Stattdessen werde beim derzeitigen "Überbietungswettbewerb der Abschreckungsgrausamkeiten leider auch intensiv die Ausländerfeindlichkeit getriggert", so der MP laut RND. "Am Ende kommt nur das Gefühl raus: Die AfD hat es ja gesagt. Jetzt sagen es die anderen auch."

Man brauche eine Debatte über gelingende Zuwanderung und nicht immer mehr Abschottung, so Ramelow. "Denn wir brauchen dringend sogar mehr Zuwanderung – und das in europäischer Gemeinschaft", wird der Linke-Politiker zitiert.

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Ramelow, der laut RND plädierte, die Asylverfahren schneller abzuschließen, wenn möglich binnen drei Monaten, wies darauf hin, dass es in Thüringen bei schrumpfender Bevölkerung und zurückgehenden Steuermitteln nur acht Prozent Nichtdeutsche gebe.

Ramelow: "Daran sieht man das Problem und den Lösungsweg"

Bei den Krankenhausärzten seien es schon 40 Prozent, und in der Gastronomie seien aktuell 70 Prozent der Ausbildungsverträge mit Nichtdeutschen abgeschlossen worden.

"Über 300.000 Menschen, die jetzt in Rente gehen, stehen 150.000 junge Menschen gegenüber, die folgen. Daran sieht man das Problem und den Lösungsweg", so Thüringens Ministerpräsident den Angaben nach.

Titelfoto: Hannes P. Albert/dpa

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