Welcher Politiker inszeniert sich hier als Reichskanzler?

Nürnberg/Veitshöchheim - Eine knappe Stunde hat es gedauert, dann sitzt Markus Söders (57) Kostüm für die Fränkische Fastnacht in Veitshöchheim: Der CSU-Chef hat sich heuer als Otto von Bismarck verkleidet, der ehemalige Reichskanzler. Ein Fingerzeig auf die Kür des Kanzlerkandidaten der Union?

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU, l.) und seine Frau Karin (51) gehen als Reichskanzler Otto von Bismarck und eine Dame aus der Zeit Bismarcks zum Franken-Fasching.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU, l.) und seine Frau Karin (51) gehen als Reichskanzler Otto von Bismarck und eine Dame aus der Zeit Bismarcks zum Franken-Fasching.  © Daniel Löb/dpa

"Strauß hat immer gesagt, in schweren Zeiten müssen die Bayern die letzten Preußen sein", begründet Söder seine Kostümwahl mit Verweis auf den langjährigen ehemaligen CSU-Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß.

Bismarck sei zudem ein starker, durchsetzungsfähiger Staatsmann gewesen. "Er hat eine Bündnispolitik betrieben, die am Ende dazu geführt hat, dass Deutschland nicht isoliert war", gibt sich auch Söder staatstragend.

Dabei war der CSU-Chef in früheren Jahren noch in ganz anderen Kostümen zur Fränkischen Fastnacht erschienen. Etwa als Schauspiel-Schönheit Marilyn Monroe oder als Gandalf, die Figur aus "Herr der Ringe".

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Weniger ausgefallen war dagegen bereits die Verkleidung Söders im vorigen Jahr, als der Ministerpräsident als Stammesältester zur Fastnacht erschien, und der ein oder andere zunächst über die Bedeutung des Kostüms rätseln musste.

Als Söder an diesem Freitag im Nürnberger Staatstheater beim Schminken sitzt, hat er die Sorge, ob die Verkleidung auch die nächsten zehn Stunden übersteht. Und bei all den Dingen, die beim Schminken auf seine Haut kommen - er sei sich nicht sicher, ob das gesundheitsförderlich sei, scherzt Söder.

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