Das Versprechen der Sahra Wagenknecht: Führungspositionen für "talentierte" Bürger!

Berlin - In ihrer neu gegründeten Partei "BSW" verspricht Sahra Wagenknecht (54) schnelle Aufstiegschancen für politisch talentierte Bürger. Klingt erst mal super, doch steckt hinter ihrer Aussage wirklich mehr als ein bloßer Starthilfe-Versuch, um schnell neue Mitglieder zu gewinnen?

Am Montag wurde das "Bündnis Sahra Wagenknecht" offiziell gegründet.
Am Montag wurde das "Bündnis Sahra Wagenknecht" offiziell gegründet.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Ehe man es in die Führungsetage der anderen Parteien schaffen könne, seien bereits alle "Ecken und Kanten" abgeschliffen, sagte Wagenknecht gegenüber "ntv".

Mit ihrem "Bündnis Sahra Wagenknecht" wolle sie ein politisches Engagement deutlich attraktiver machen: "Wir wollen vielen Menschen, die etwas können, auch die Möglichkeit geben, in Verantwortung zu kommen."

Was genau ihre Partei dabei von den übrigen unterscheidet, formulierte die 54-Jährige allerdings eher schwammig. So nannte sie die parteiinternen Expertenräte, in denen das Parteiprogramm entwickelt werden soll. Die haben andere Parteien allerdings auch.

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Während Wagenknecht kritisierte, dass man bei der Konkurrenz ewig darauf warten müsse, "oben" anzukommen, erklärte sie ebenso, dass sich auch künftige Neumitglieder bei ihrem "Bündnis für Vernunft und Gerechtigkeit" auf einen "längeren Prozess" bei der Aufnahme einstellen müssten.

Beim BSW wolle man die Menschen erst kennenlernen, unter anderem, um zu verhindern, dass demokratiefeindliche Kräfte die noch junge Partei unterwandern, so Wagenknecht.

"Bündnis Sahra Wagenknecht" auf der Suche nach Unterstützern

Sahra Wagenknecht (54, BSW) will sich mit ihrer neuen Partei von der Konkurrenz deutlich unterscheiden.
Sahra Wagenknecht (54, BSW) will sich mit ihrer neuen Partei von der Konkurrenz deutlich unterscheiden.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Klingt also erst mal so, als würde man auch beim BSW zunächst einige "Ecken und Kanten" abschleifen, ehe es für potenzielle Anwärter weiter in die Führungsriege geht.

Da die Partei sich allerdings gerade erst neu formiert, bleibt wohl noch abzuwarten, inwiefern sich das Versprechen von guten Aufstiegschancen tatsächlich bewahrheitet.

Auch die bisherige Kritik, dass sich die gesamte Partei auf eine einzige Person, nämlich Wagenknecht selbst, fokussiere, spiegelt sich letztlich darin wider: Wer entscheidet denn letztlich darüber, ob man talentiert genug für eine Führungsposition sei oder eben nicht?

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Wie Wagenknecht weiter erklärte, seien vor allem zwei Dinge für die anstehenden Wahlen, besonders bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland, äußerst wichtig: "kompetente Persönlichkeiten" zur Wahl aufzustellen sowie die "aktive Unterstützung von ganz vielen Menschen", sowohl finanziell als auch in Form von Wahlkampfhelfern.

Das Versprechen von schnellen Aufstiegschancen dürfte da den ein oder anderen Interessierten anlocken.

Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa

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