"Verrat"? Kretschmann weist Vorwürfe nach Lützerath-Räumung zurück

Stuttgart - Nach dem Protest gegen den Braunkohleabbau in Lützerath wehrt sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (74, Grüne) gegen Vorwürfe, die Grünen hätten mit der Räumung des Areals ihre Ideale verraten.

Winfried Kretschmann (74, Grüne) findet, dass der Protest in Lützerath ein falsches Symbol für Klimaschutz gewesen ist.
Winfried Kretschmann (74, Grüne) findet, dass der Protest in Lützerath ein falsches Symbol für Klimaschutz gewesen ist.  © Marijan Murat/dpa

"Das sind große Worte", sagte Kretschmann. "Aber die Aussage ist einfach Blödsinn." Die Grünen setzten sich erfolgreich im Kampf gegen den Klimawandel ein. Auch deshalb sei Lützerath nicht der richtige Ort für eine Demonstration.

"Der Protest dort war ein falsches Symbol", kritisierte der baden-württembergische Regierungschef.

Die schwarz-grüne Koalition in Nordrhein-Westfalen habe erfolgreich gearbeitet und den Kohleausstieg vorgezogen. Gegen einen Erfolg im Klimaschutz zu demonstrieren, ergebe aber nicht wirklich Sinn.

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"Insofern passt das überhaupt nicht", sagte Kretschmann. Es gebe auch eigentlich kein Aufklärungs- oder Erkenntnisproblem. "Die Katastrophen, die heute Unwetter anrichten, kriegt ja jeder mit."

Die den Grünen nahestehenden Klimaaktivisten hatten der Partei nach der Kundgebung in Lützerath Verrat an ihren Zielen und am Klimaschutz vorgeworfen, weil sie den weiteren Braunkohleabbau nicht verhindere.

Das Braunkohledorf Lützerath, das zum Symbol für den Kampf wurde, ist inzwischen geräumt.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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