Scheitert Naturschutz in Deutschland etwa am Geld? Senckenberg-Chef spricht Klartext

Von Sandra Trauner

Frankfurt am Main - Im Naturschutz mangelt es nach Ansicht von Senckenberg-Chef Klement Tockner (62) nicht so sehr an Geld - es werde allerdings falsch ausgegeben.

Senckenberg-Chef Klement Tockner (62) hat eine klare Meinung zum Thema Naturschutz in Deutschland.  © Tränkner/Senckenberg/Tränkner/Senckenberg/dpa

"Wir finanzieren die Belastung der Natur mit der öffentlichen Hand und dann investieren wir etwa noch mal den gleichen Betrag, um die Umweltschäden wieder zu beseitigen", erklärte Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, seine Sicht.

"Am Geld liegt es nicht", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Deutschland gebe pro Jahr etwa 67 Milliarden öffentliche Mittel für umweltschädigende Subventionen aus. Gleichzeitig flössen jedes Jahr etwa 76 Milliarden Euro (!) in den Naturschutz.

"94 Prozent dieser Summe nutzen wir jedoch 'fürs Aufräumen'", führte Tockner vor Augen: unter anderem für Abfallwirtschaft, Abwasserreinigung oder auch die Beseitigung von Umweltschäden.

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Statt sehenden Auges die Umwelt zu schädigen und dann die Folgen zu beseitigen, wäre es klüger, vorausschauend zu handeln, so Tockner. "Prävention muss auch im Umweltschutz weit mehr Gewicht bekommen." Für die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung mit Hauptsitz in Frankfurt arbeiten weltweit rund 850 Mitarbeiter aus 45 Nationen.

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