AfD hofft auf zweiten Landrat: So soll Uwe Thrum noch verhindert werden

Schleiz - Die AfD macht sich Hoffnungen auf ein zweites Landratsamt in Thüringen.

AfD-Kandidat Uwe Thrum (49) lag im ersten Wahlgang deutlich vor. Sollte er auch die Stichwahl gewinnen, wird er der zwei AfD-Landrat in Thüringen.
AfD-Kandidat Uwe Thrum (49) lag im ersten Wahlgang deutlich vor. Sollte er auch die Stichwahl gewinnen, wird er der zwei AfD-Landrat in Thüringen.  © Martin Schutt/dpa

Bei einer Stichwahl im Saale-Orla-Kreis am 28. Januar tritt ihr Kandidat Uwe Thrum (49) gegen den Generalsekretär der Landes-CDU, Christian Herrgott (39), an.

Thrum hatte in der ersten Wahlrunde am Sonntag 45,7 Prozent der gültigen Stimmen erhalten und lag damit deutlich vor Herrgott mit 33,3 Prozent. Das ging aus Daten des Landeswahlleiters hervor. Die Kandidaten von Linke und SPD erhielten deutlich weniger Zuspruch.

Ein zivilgesellschaftliches Bündnis in der Region will sich vor der Stichwahl deutlich gegen einen möglichen Erfolg des AfD-Kandidaten stellen.

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"Das muss uns jetzt erst recht motivieren weiterzumachen", erklärte ein Sprecher der Gruppe "Dorfliebe für alle". Zwar müsse intern noch besprochen werden, wie genau das Bündnis bis zur Stichwahl auf seine Position aufmerksam machen werde. Eins sei aber klar: "Es wird mit Aktionen zu rechnen sein."

Das Bündnis hatte in den vergangenen Wochen die Menschen im Saale-Orla-Kreis immer wieder dazu aufgerufen, ihre Stimme bei der Landratswahl den Bewerbern von CDU, Linke oder SPD zu geben.

Unter anderem hatte das Bündnis eine Kundgebung in Schleiz organisiert, zu der einige Hundert Menschen gekommen waren. Einen offenen Brief des Bündnisses hatten zuletzt etwa 1460 Menschen online unterschrieben.

Bündnis-Sprecher: "Wahlergebnis war zu erwarten"

Uwe Thrum (49, AfD) und Christian Herrgott (39, CDU) kämpfen in einer Stichwahl um das Amt des Landrates im Saale-Orla-Kreis.
Uwe Thrum (49, AfD) und Christian Herrgott (39, CDU) kämpfen in einer Stichwahl um das Amt des Landrates im Saale-Orla-Kreis.  © Martin Schutt/dpa

Zu dem Wahlergebnis sagte der Sprecher: "Das war zu erwarten." Der hohe Zustimmungswert für die AfD zeige auch, "wie schwer es ist, diese Leute zu entzaubern".

Dass die AfD mit Versprechen oder Vorschlägen werbe, die von Fachleuten oft als unrealistisch bewertet würden, schrecke viele Menschen offenkundig nicht davon ab, ihre Stimme dennoch dieser Partei zu geben.

Die AfD im Freistaat bejubelte das Ergebnis vom Sonntag und wies auf eine ähnliche Konstellation vor der Stichwahl in Sonneberg vergangenen Sommer hin.

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Damals hatte Robert Sesselmann (51) mit ähnlichem Abstand vor CDU-Kandidat Jürgen Köpper (57) gelegen und die Stichwahl letztlich gewonnen.

SPD-Landeschef Georg Maier (56) indes wünschte CDU-Mann Herrgott "maximale Erfolge" für den zweiten Urnengang.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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