Bundestagswahl wird heute zum Teil wiederholt: Diese Folgen kann das haben!

Berlin - In der Hauptstadt heißt es am Sonntag zum wiederholten Mal: Ran an die Urnen! Mehr als eine halbe Million Berliner dürfen von 8 bis 18 Uhr erneut ihr Kreuz für die Bundestagswahl 2021 machen.

Am Sonntag muss in einigen Berliner Wahlkreisen die Bundestagswahl 2021 wiederholt werden.
Am Sonntag muss in einigen Berliner Wahlkreisen die Bundestagswahl 2021 wiederholt werden.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Denn der von Pannen und organisatorischen Problemen überschattete Wahlgang muss nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts teilweise in Berlin wiederholt werden.

In 455 von 2256 Wahlbezirken und den zugehörigen Briefwahlbezirken darf neu gewählt werden, also in etwa einem Fünftel. Zur Stimmabgabe aufgerufen sind insgesamt 549.549 Berlinerinnen und Berliner.

Die Wahl bildet den Auftakt für ein wichtiges Wahljahr in Deutschland: Am 9. Juni steht die Europawahl an, im September drei Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.

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An den Mehrheitsverhältnissen im Bundestag, an der Mehrheit der Ampel, wird der Wahlgang in der Spree-Metropole freilich nichts ändern.

Ampel hat Mehrheit sicher, aber einige Abgeordnete könnten Sitz im Bundestag verlieren

Vor einigen Berliner Wahllokalen bildeten sich am 26. September 2021 extrem lange Schlangen.
Vor einigen Berliner Wahllokalen bildeten sich am 26. September 2021 extrem lange Schlangen.  © Georg Hilgemann/dpa-Zentralbild/dpa

Kleine Verschiebungen sind aber möglich. Einige Abgeordnete könnten ihren Sitz im Bundestag verlieren, andere neu ins Parlament einziehen. Momentan stellt Berlin 29 der 736 Abgeordneten im Bundestag.

Am 26. September 2021 hatte Berlin sowohl die Bundestagswahl als auch die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und den Bezirksparlamenten auf bis dahin beispiellose Weise verpatzt.

Lange Schlangen vor Wahllokalen, fehlende oder falsche Stimmzettel, eine zeitweise Wahlunterbrechung mancherorts - die Liste der Probleme war lang. Manche Wähler gaben ihre Stimme teils weit nach 18 Uhr ab, als schon Prognosen und Hochrechnungen veröffentlicht wurden.

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Aus diesem Grund waren die Wahlen auf Landes- und Bezirksebene bereits vor fast genau einem Jahr am 12. Februar 2023 komplett wiederholt worden. Das hatte der Berliner Verfassungsgerichtshof angeordnet.

Titelfoto: Georg Hilgemann/dpa-Zentralbild/dpa, Hauke-Christian Dittrich/dpa (Bildmontage)

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