CDU-Mann Wegner gewinnt Berlin-Wahl! Aber darf er auch regieren?

Berlin - CDU-Mann Kai Wegner (50) hat die Wahl-Wiederholung von Berlin gewonnen! Wie schon zuletzt konstant von Umfragen vorausgesagt, setzte er sich deutlich gegen Amtsinhaberin Franziska Giffey (44, SPD) und Grüne-Kandidatin Bettina Jarasch (54) durch. Ob er allerdings auch regieren darf, werden die kommenden Wochen zeigen. Denn: Trotz Wahlschlappe behält das regierende rot/grün/rote Bündnis wohl seine Mehrheit im Abgeordnetenhaus.

CDU-Mann Kai Wegner (50) darf sich über den Wahlsieg freuen.
CDU-Mann Kai Wegner (50) darf sich über den Wahlsieg freuen.  © Fabian Sommer/dpa

"Eine mögliche Koalition der Wahlverlierer (darf) nicht einfach so weitermachen. Dafür hätten auch die Berlinerinnen und Berliner kein Verständnis.

Da gibt es gewisse demokratische Spielregeln, die auch von den Parteien einzuhalten sind", hatte Wegner schon vor der Wahl im TAG24-Interview betont. Mal schauen, ob er am Ende Recht behalten wird.

Am Sonntag tat Wahlsieger Wegner jedenfalls erst einmal das, was er auch selbst beeinflussen kann - sich freuen: "Mir wählen ein Stück weit die Worte. Es ist phänomenal und ich kann nur sagen: Berlin hat den Wechsel gewählt", warf er seinen Parteifreunden auf der CDU-Wahlparty entgegen.

"Unser Auftrag ist es jetzt, eine stabile Regierung zu bilden. Eine Regierung, die vertrauensvoll zusammenarbeitet, wo man dem Partner auch Erfolge gönnt."

Enges Rennen um Platz zwei zwischen SPD und den Grünen

Franziska Giffey (44, SPD) sprach von einem "Ausnahme-Wahlkampf".
Franziska Giffey (44, SPD) sprach von einem "Ausnahme-Wahlkampf".  © Christophe Gateau/dpa

Im Rennen um Platz zwei zwischen SPD und Grünen ist es zur Stunde derweil unfassbar spannend.

Sollte man sich auf ein neuerliches Bündnis zwischen SPD, Grünen und Linken einigen, dann könnte sich in diesem Duell entscheiden, wer künftig die Geschicke im Roten Rathaus lenkt.

Ebenfalls eine Zitterpartie wird in den kommenden Stunden auch der Einzug der FDP ins Abgeordnetenhaus.

Giffey sprach jedenfalls in ihrem ersten Statement von einem "Ausnahme-Wahlkampf". Auch wenn sie bei der ersten Hochrechnung noch nicht wüssten, ob es für Platz zwei reicht, sei ganz klar zu sehen, dass "die Berliner nicht zufrieden damit sind, wie es ist".

"Die Berliner wünschen sich offensichtlich, dass die Dinge anders werden. Die CDU ist offensichtlich stärkste Kraft. Das müssen wir anerkennen. Derjenige mit dem stärksten Ergebnis muss es erstmal schaffen, eine stabile politische Mehrheit zu organisieren."

Die Wahlbeobachter sind zufrieden

Abseits des eigentlichen Wahlgeschehens gab es für Berlin übrigens noch eine sehr gute Nachricht. "Der Gesamteindruck ist, dass alles wirklich gut läuft. Die Dinge sind wirklich gut organisiert, muss ich sagen", lobte Vladimir Prebilic (48), Delegationsleiter der internationalen Wahlbeobachter des Europarats am Nachmittag. "Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir gesehen haben."

In Berlin ist das, wie wir wissen, nicht selbstverständlich!

Titelfoto: Bildmontage: Christophe Gateau/dpa, Fabian Sommer/dpa

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