AfD dominiert vor allem im ländlichen Raum: So hat Sachsen gewählt
Dresden - Rund 3,3 Millionen Wahlberechtigte waren in Sachsen aufgerufen, bei der Wahl zum 21. Bundestag ihre Stimmen abzugeben. Die Wahlbeteiligung war hoch. Über ein Viertel stimmte per Briefwahl ab. Wieder zeigte sich: Ostdeutschland und speziell die Sachsen ticken anders als der Rest der Bundesrepublik.

In Sachsen gewann die AfD erneut klar vor der CDU die Wahl. Die Alternativen holten 37,3 Prozent (Stand 24. Februar, 6.41 Uhr) der Zweitstimmen.
Das waren also fast doppelt so viele, wie die Union einsammeln konnte (19,7 Prozent). Bei der Bundestagswahl 2021 waren die Abstände bei Weitem nicht so deutlich.
Da kam die AfD noch auf 24,6 Prozent der Zweitstimmen und die CDU auf 17,2 Prozent. Besonders auffällig: Der ländliche Raum war einst eine Bastion der CDU.
Heute sehen die Christdemokraten dort keinen Stich. Teilweise kratzt die AfD dort an der 50-Prozent-Marke sowohl bei den Erst- als auch den Zweitstimmen.
Die SPD als Kanzler-Partei schmierte ab. Sie kam auf einen Anteil von 9,7 Prozent der Erst- und 8,5 Prozent der Zweitstimmen. 2021 verbuchten die Sozialdemokraten noch 16,7 Prozent bzw. 19,3 Prozent für sich in Sachsen.
Die Linke, die mancher vor Wochen schon abgeschrieben hatte, holte 12,8 Prozent der Erst- und 11,3 Prozent der Zweitstimmen (2021: 11,5 Prozent/9,3 Prozent). Das junge Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) setzte mit 9 Prozent der Zweitstimmen wieder ein Zeichen.
Die Zustimmungswerte der Grünen lagen mit 6,5 Prozent Zweitstimmenanteil mehr als deutlich unter denen der vorigen Bundestagswahl (8,6 Prozent). Die sächsische FDP gibt momentan ein desaströses Bild ab: In der Wahlstatistik am Sonntag tauchte sie in der Rubrik "Sonstige" unter.
Titelfoto: EHL Media/Erik-Holm Langhof