Bundestag: AfD wehrt sich gegen Einstufung als rechtsextremistisch

Berlin - Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat die AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.

Die AfD wurde als gesichert rechtsextrem eingestuft.  © Hannes P Albert/dpa

Der Inlandsgeheimdienst teilte mit, der Verdacht, dass die Partei gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtete Bestrebungen verfolge, habe sich bestätigt und in wesentlichen Teilen zur Gewissheit verdichtet.

Die beiden Co-Vorsitzenden der AfD, Alice Weidel und Tino Chrupalla, kritisieren die Einstufung ihrer Partei als schweren Schlag gegen die bundesdeutsche Demokratie.

Alle wichtigen Infos zur Bundestagswahl und der Regierungsbildung findet Ihr im TAG24-Ticker.

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2. Mai, 13.58 Uhr: SPD will "Antwort des Rechtsstaates" auf AfD

Die SPD tritt für gemeinsame Antwort des Rechtsstaates auf die Einstufung der AfD als rechtsextremistisch ein und will darüber mit dem künftigen Koalitionspartner Union reden.

"Für mich bestätigt sich einmal mehr, dass Vertreter der AfD im Bundestag für Ämter nicht wählbar sind und Demokratinnen und Demokraten nicht repräsentieren können", sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, Katja Mast, der Deutschen Presse-Agentur.

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch sagte dem "Spiegel", die Neubewertung der AfD sei ein klares Signal: "Wer die Menschenwürde systematisch angreift, stellt sich außerhalb des Grundgesetzes". Die neue Koalition aus Union und SPD müsse das weitere Vorgehen umgehend beraten. "Jetzt braucht es eine gemeinsame, entschlossene Antwort des Rechtsstaats."

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2. Mai, 13.29 Uhr: AfD wehrt sich gegen Einstufung als rechtsextremistisch

Die beiden Co-Vorsitzenden der AfD, Alice Weidel und Tino Chrupalla, haben die Einstufung ihrer Partei als gesichert rechtsextremistisch als schweren Schlag gegen die bundesdeutsche Demokratie kritisiert.

"Die Bundesregierung ist nur noch vier Tage im Amt. Der Geheimdienst verfügt noch nicht einmal mehr über einen Präsidenten. Und die Einstufung als sog. "Verdachtsfall" ist nicht rechtskräftig abgeschlossen", schrieben die beiden Politiker in einer in Berlin verbreiteten Presseerklärung.

Trotzdem werde die AfD als Oppositionspartei nun kurz vor dem Regierungswechsel öffentlich diskreditiert und kriminalisiert. "Der damit verbundene, zielgerichtete Eingriff in den demokratischen Willensbildungsprozess ist daher erkennbar politisch motiviert. Die AfD wird sich gegen diese demokratiegefährdenden Diffamierungen weiter juristisch zur Wehr setzen", erklärten die beiden Politiker. Sie verwiesen auch auf die in Umfragen zuletzt zunehmende Unterstützung für die AfD, die in aktuellen Umfragen geführt habe.

Die beiden Co-Vorsitzenden der AfD, Alice Weidel und Tino Chrupalla.  © Kay Nietfeld/dpa

2. Mai, 12.47 Uhr: Umfrage - Union legt zu, AfD verliert

Kurz vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz (CDU) zum Bundeskanzler liegt die Union laut ZDF-Politbarometer wieder mit Abstand zur AfD auf Platz eins.

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, kämen CDU und CSU laut Politbarometer auf 27 Prozent - ein Plus von einem Prozentpunkt im Vergleich zum vorherigen Barometer Mitte April. Die AfD fällt leicht auf 23 Prozent (-1 Prozent), bleibt aber weiterhin zweitstärkste Kraft.

Die SPD verharrt demnach bei 15 Prozent. Die Grünen verlieren einen Punkt und erreichen 11 Prozent. Die Linke liegt stabil bei 10 Prozent. FDP (4 Prozent) und BSW (3 Prozent) bleiben weiter unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Andere aktuelle Umfragen hatten die AfD zuletzt vor der Union oder gleichauf gesehen. In einer Erhebung des Instituts Forsa für RTL/ntv etwa lag die AfD vor wenigen Tagen mit 26 Prozent vor der Union, die auf 24 Prozent kam.

Friedrich Merz, Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Bundesvorsitzender.  © Kay Nietfeld/dpa

2. Mai, 12.42 Uhr: Scholz sagt, AfD-Verbotsverfahren "nicht übers Knie brechen"

Bundeskanzler Olaf Scholz warnt trotz der Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch vor einem voreiligen Verbotsverfahren.

"Ich finde, das ist eine Sache, die man nicht übers Knie brechen darf", sagte der SPD-Politiker beim Kirchentag in Hannover. Das Bundesverfassungsgericht habe alle Verbotsanträge der letzten Zeit abgelehnt. "Ich bin gegen einen Schnellschuss und werde deshalb auch nicht sagen, so sollten wir es machen."

Die Einstufung der AfD durch das Bundesamt für Verfassungsschutz sei sehr sorgfältig vorbereitet. "Die vielen Seiten müssen jetzt auch mal von vielen gelesen werden", sagte Scholz.

Auf die Frage, ob das Erstarken der AfD ein Schatten auf seiner Kanzlerschaft sei, sagte Scholz: "Das bedrückt mich als Bürger, als Kanzler, als Abgeordneter im Deutschen Bundestag."

Der Bundeskanzler Olaf Scholz (66).  © Michael Kappeler/dpa

2. Mai, 11 Uhr: AfD offiziell als rechtsextrem eingestuft

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat die AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.

Der Inlandsgeheimdienst teilte mit, der Verdacht, dass die Partei gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtete Bestrebungen verfolge, habe sich bestätigt und in wesentlichen Teilen zur Gewissheit verdichtet.

Mehr dazu erfahrt Ihr in unserem TAG24-Artikel "Verfassungsschutz schlägt Alarm: AfD offiziell rechtsextrem!"

30. April, 13.14 Uhr: Scholz-Kabinett absolviert letzte Sitzung

Das Bundeskabinett von Kanzler Olaf Scholz (66) hat in Berlin seine voraussichtlich letzte Sitzung hinter sich gebracht.

Es war nach dreieinhalb Jahren das 131. Treffen der Regierungsmannschaft - nach dem Ampel-Aus saßen zuletzt nur noch SPD- und Grünen-Minister am Kabinettstisch.

Die Tagesordnung war diesmal übersichtlich. Die rot-grüne Minderheitsregierung brachte noch die bereits angekündigte Rentenerhöhung zum 1. Juli um 3,74 Prozent auf den Weg. Ein dpa-Reporter berichtete von einigen Umarmungsszenen, eine emotionale Abschiedsstimmung sei zum Auftakt der Sitzung aber nicht zu spüren gewesen. Reporter sind vor Kabinettssitzungen für Auftaktbilder für wenige Minuten zugelassen.

Hubertus Heil (52, SPD), geschäftsführender Bundesminister für Arbeit und Soziales, begrüßt Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD), vor Beginn der letzten regulären Kabinettssitzung der geschäftsführenden Bundesregierung im Kabinett Scholz.  © Michael Kappeler/dpa

30. April, 12.20 Uhr: Jusos akzeptieren Ausgang der Mitgliederbefragung

Die Jusos akzeptieren nach Angaben ihres Vorsitzenden Philipp Türmer (29) das Ja der Parteibasis zum Koalitionsvertrag mit CDU und CSU - auch wenn sie zuvor für Ablehnung geworben hatten.

"Die Mitglieder haben abgestimmt und sich für diesen Koalitionsvertrag in einer demokratisch enorm schwierigen Ausgangslage entschieden", sagte Türmer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Juso Bundesvorsitzender Philipp Türmer (29, SPD). (Archivfoto)  © Michael Kappeler/dpa

30. April, 11.11 Uhr: Koalition soll "ins Machen kommen"

Die Grünen-Fraktion hat der schwarz-roten Koalition vorgeworfen, zu viel Zeit mit internen Absprachen und Streitigkeiten zu vergeuden und damit eine zügige Aufnahme der Arbeit im Bundestag zu verhindern.

Die CDU habe im Wahlkampf gefordert, man müsse rasch "ins Machen kommen", sagte die Fraktionsvorsitzende, Britta Haßelmann (63). Davon sei nun aber nichts zu spüren.

30. April, 10.24 Uhr: SPD-Parteivorstand bedankt sich bei Parteimitgliedern

Nach der Zustimmung der SPD-Mitglieder zum Koalitionsvertrag mit CSU und CDU hat sich der Parteivorstand der Sozialdemokraten bei seinen Mitgliedern bedankt.

"Mitbestimmung wird bei uns groß geschrieben, deswegen entscheiden bei uns die Mitglieder – offen, transparent, gemeinsam", teilte die Partei in einem Beitrag auf der Plattform X mit. Das Vertrauen trage die Partei, "gerade in Zeiten großer Unsicherheit". Man wolle sich jetzt einsetzen für "stabile Verhältnisse und ein soziales, gerechtes Land".

30. April, 10.10 Uhr: Klingbeil soll Deutschlands Vizekanzler werden

SPD-Chef Lars Klingbeil (47) soll Vizekanzler in der neuen Bundesregierung werden.

Das Parteipräsidium habe sich einstimmig dafür ausgesprochen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen. Damit wird Klingbeil Stellvertreter des wohl künftigen Bundeskanzlers Friedrich Merz (69, Union) und zementiert seine Macht.

Klingbeil übernimmt nach Informationen der dpa das Finanzministerium, das als mächtigstes Ressort gilt. Damit hat er nicht nur die Hoheit über die Aufstellung des Haushalts, sondern wird auch außenpolitisch Akzente setzen können - denn in dem Bereich liegt Klingbeils eigentliche politische Leidenschaft.

Aktualisiert um 10.19 Uhr

Lars Klingbeil (47, SPD) soll Vizekanzler werden. (Archivfoto)  © Matthias Bein/dpa

30. April, 9.32 Uhr: SPD-Mitglieder stimmen Koalitionsvertrag zu

Nach CSU und CDU haben auch die Mitglieder der SPD mit großer Mehrheit dem Vertrag über die Bildung einer schwarz-roten Regierungskoalition zugestimmt.

84,6 Prozent der Mitglieder votierten dafür, wie die Deutsche Presse-Agentur aus SPD-Kreisen erfuhr. Damit steht einer Unterzeichnung des Koalitionsvertrags am kommenden Montag nichts mehr im Weg. Einen Tag später ist die Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler geplant. Anschließend werden Merz und seine Ministerinnen und Minister im Bundestag vereidigt.

Die bronzene Hand der Willy-Brandt-Statue ist im Atrium in der SPD-Parteizentrale, dem Willy-Brandt-Haus vor dem Parteilogo zu sehen. Hier gibt der Generalsekretär das Abstimmungsergebnis über das Mitgliedervotum bekannt.  © Kay Nietfeld/dpa

30. April, 6.39 Uhr: SPD gibt Votum zum Koalitionsvertrag bekannt

Die Mitglieder der SPD haben über den Koalitionsvertrag mit CDU und CSU entschieden.

Das Ergebnis wird aber erst im Laufe des Vormittags (gegen 10.30 Uhr) bekanntgegeben. 15 Tage lang konnten die 358.000 SPD-Mitglieder ihre Stimme abgeben, um 23.59 Uhr schloss das digitale Wahllokal.

358.000 SPD-Mitglieder konnten 15 Tage lang bis zum 29. April, 23.59 Uhr, über den Koalitionsvertrag mit der Union abstimmen.  © Kay Nietfeld/dpa

29. April, 8.47 Uhr: Auch Laumann kontert Kritik an Ministerriege

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Karl-Josef Laumann (67) weist die harsche Kritik aus dem Arbeitnehmerflügel der Partei an der Kabinettsliste von Parteichef Friedrich Merz (69) zurück.

"Ich bin damit zufrieden, weil er ein gutes Kabinett zusammengestellt hat", sagte der NRW-Arbeitsminister der "Rheinischen Post". Laumann stand bis vergangenes Jahr 19 Jahre lang an der Spitze der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). Sein Nachfolger dort, Dennis Radtke, hatte die Auswahl der CDU-Ministerinnen und -Minister heftig kritisiert.

Karl-Josef Laumann (67, CDU) ist zufrieden mit der Kabinettsliste der CDU. (Archivfoto)  © Rolf Vennenbernd/dpa

29. April, 6.32 Uhr: Linnemann lässt sich heftige Kritik an Kabinettsliste nicht gefallen

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47) hat Kritik an der Kabinettsliste von Parteichef Friedrich Merz (69) zurückgewiesen.

"Wir brauchen ein starkes Kabinett. Wir sollten nicht nach Himmelsrichtung schauen, sondern die Besten aufstellen. Und das hat Friedrich Merz gemacht", sagte Linnemann in den ARD-"Tagesthemen". Er führte das Beispiel Schleswig-Holstein an, das als kleines Bundesland gleich zwei Bundesminister stelle. "Aber wenn diese Bundesminister so gut sind, warum soll man sie nicht nehmen?"

Im neuen Kabinett werden bei der Union erneut die Männer in der Überzahl sein. Die CDU entsendet vier Männer und drei Frauen, die CSU zwei Männer und eine Frau. Noch deutlicher unterrepräsentiert sind Politikerinnen und Politiker aus Ostdeutschland - nur die künftige Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (51) kommt von dort. Der Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, Dennis Radtke (46), kritisierte in der "Süddeutschen Zeitung" zudem, dass kein Vertreter der christlich-sozialen Wurzel der CDU Teil des Kabinetts sein wird.

Carsten Linnemann (47), CDU-Generalsekretär, weist Kritik an der CDU-Kabinettsliste zurück. (Archivfoto)  © Michael Kappeler/dpa

29. April, 6.25 Uhr: Spahn will Bilger als Fraktionsmanager

Der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger (46) soll nach dem Willen des designierten Unionsfraktionschefs Jens Spahn (44) neuer Parlamentarischer Geschäftsführer werden.

Das berichtet der "Tagesspiegel" unter Berufung auf die Unionsfraktion. Die Personalie wurde der Deutschen Presse-Agentur ebenfalls bestätigt.

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