Bundestagswahl in Brandenburg: AfD siegt klar, SPD spricht von "katastrophalem" Ergebnis

Von Oliver von Riegen

Potsdam - Die AfD hat die Bundestagswahl in Brandenburg klar gewonnen - während die SPD einbricht und nur noch drittstärkste Kraft ist.

René Springer (45, AfD-Landeschef in Brandenburg, feierte das Ergebnis seiner Partei als "bombastisch"
René Springer (45, AfD-Landeschef in Brandenburg, feierte das Ergebnis seiner Partei als "bombastisch"  © Patrick Pleul/dpa

Die AfD erhielt nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis 32,5 Prozent der Zweitstimmen, wie der Landeswahlleiter mitteilte. Der Verfassungsschutz Brandenburg stuft die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein.

Dahinter folgt die CDU mit 18,1 Prozent. Die SPD kommt auf nur noch 14,8 Prozent - ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl in Brandenburg.

Die Linke erreicht demnach wie das BSW knapp 10,7 Prozent, liegt jedoch mit einem hauchdünnen Vorsprung von 36 Stimmen vor dem BSW. Die Grünen kommen auf 6,6 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 81,5 Prozent nach 75,6 Prozent vor vier Jahren - ein Rekord.

Amtlich bestätigt: AfD ist Wahlsieger in Chemnitz
Bundestagswahl 2025 Amtlich bestätigt: AfD ist Wahlsieger in Chemnitz

Bei der Bundestagswahl 2021 ging die SPD - die seit 1990 das Land regiert - aus der Wahl als Siegerin hervor und erreichte 29,5 Prozent der Zweitstimmen. Dahinter folgte die AfD mit 18,1 Prozent und die CDU mit 15,3 Prozent.

Die FDP erreichte damals 9,3 Prozent, die Grünen kamen auf 9,0 Prozent und die Linke erhielt 8,5 Prozent. Hier geht es zu den deutschlandweiten Ergebnissen.

Bei der Wahl vor vier Jahren gewann die SPD alle zehn Direktmandate. Diesmal liegt die AfD in neun von zehn Wahlkreisen vorn - nur den Wahlkreis 61 (Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II) gewinnt SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. (66). Er setzte sich mit 21,8 Prozent der Erststimmen durch.

Olaf Scholz (SPD) gewinnt Direktmandat

Auch Noch-Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) gab seine Stimme ab.
Auch Noch-Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) gab seine Stimme ab.  © Michael Kappeler/dpa

Scholz zieht wie acht weitere Kandidaten als direkt gewählter Abgeordneter in den Bundestag ein.

Einzig Andreas Galau von der AfD verpasste den Einzug wegen der Regeln des neuen Wahlrechts: Der Wahlkreis Oberhavel-Havelland II bleibe "wegen ungenügender Zweitstimmendeckung unbesetzt", hieß es von der Bundeswahlleitung am frühen Morgen.

Die Brandenburger SPD bezeichnet das Abschneiden bei der Bundestagswahl als katastrophal und dringt auf inhaltliche Konsequenzen.

Chemnitzer CDU-Abgeordnete Seitz über Merz-Drama: "Er ist ein Wessi"
Bundestagswahl 2025 Chemnitzer CDU-Abgeordnete Seitz über Merz-Drama: "Er ist ein Wessi"

"Das ist natürlich ein historisch schlechtes Ergebnis und wirklich katastrophal für die SPD insgesamt", sagte der kommissarische SPD-Generalsekretär Kurt Fischer der Deutschen Presse-Agentur.

AfD-Landeschef René Springer nannte das Ergebnis der Bundestagswahl bombastisch. "Wir werden zunehmend als einzige Alternative wahrgenommen", sagte er.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

Mehr zum Thema Bundestagswahl 2025: